Am 31. Oktober 2023 lud die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum zu einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion in das Auditorium der Topographie des Terrors ein.
Nach der Begrüßung der rund 70 Gäste durch Dr. Andrea Riedle, Mitglied der Ständigen Konferenz, widmete sich Dr. Henning Borggräfe einer explorativen Fallstudie einer Gruppe von fast 300 Männern, die von dem Kriminalpolizeistellenbezirk Dortmund 1938 verhaftet und von denen viele in die Konzentrationslager Sachsenausen und Buchenwald verschleppt wurden. Herr Borggräfe erläuterte in seinem Vortrag unter anderem das methodische Vorgehen, die lokale und regionale Dynamik der Verfolgung, die Reskonstruktion der Wege durch das NS-Terrorsystems und die Verfolgungswege von erneut verhafteten Menschen.
Friederike Peschek und Oliver Gaida von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas stellten das – in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg – erarbeitete Ausstellungsprojekt »Als ›Asoziale‹ und ›Berufsverbrecher‹ verfolgte Menschen im NS« anhand ausgewählter Biografien vor. Die Lebenswege von insgesamt mehr als 400 Personen wurden bereits recherchiert. Auch wurde auf die Webseite https://www.die-verleugneten.de/ hingwiesen.
Anschließend wurde mit Frau Riedle als Moderatorin rege auf dem Podium diskutiert und auch das Publikum nutze die Gelegenheit, eigene Fragen zu stellen.
Dr. Henning Borggräfe © Ständige Konferenz
Die Podiumsteilnehmer/-Innen Dr. Andrea Riedle, Dr. Henning Borggräfe, Friederike Pescheck und Oliver Gaida © Ständige Konferenz