Vor 80 Jahren, im März 1938, übernahmen die Nationalsozialisten durch den sogenannten »Anschluss« die Macht in Österreich. Dieses und weitere einschneidende Ereignisse nahm die Ständige Konferenz der Leiter NS-Gedenkorte im Berliner Raum zum Anlass eine Ausstellung mit dem Titel »Der Weg in den Abgrund. Das Jahr 1938« zu konzipieren.
Zur Ausstellungseröffnung am 6. März 2018 fanden etwa 170 Interessierte den Weg ins Auditorium der Topographie des Terrors. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Andreas Nachama, führte Prof. Dr. Johannes Tuchel, diesjähriger Vorsitzender der Ständigen Konferenz, ins Thema der Ausstellung ein und fasste die Bedeutung des Jahres 1938 so zusammen: »1938 ist das Versagen des internationalen Systems vor der Herausforderung des Nationalsozialismus«.
Prof. Dr. Gerhard Botz griff in seinem Vortrag mit dem »Anschluss« Österreichs den ersten gravierenden Einschnitt im Jahr 1938 auf. Der Anschluss, der »unglaublich rasch umgesetzt wurde«, markierte den Auftakt zu einer radikaleren anti-jüdischen Politik, die 1938 ihren Höhepunkt in den Novemberpogromen fand und in den folgenden Jahren zerstörerische Auswirkungen auf die europäische Gesellschaftsordnung hatte.
Nach dem Vortrag bot sich die Gelegenheit, gemeinsam mit den Kuratoren die Ausstellung zu besichtigen.
Über die Ausstellung
»Der Weg in den Abgrund. Das Jahr 1938« ist die vierte gemeinsame Ausstellung der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, die sich aus den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors sowie Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen zusammensetzt.
Die Ausstellung widmet sich auf 14 Tafeln den wegweisenden Geschehnissen des Jahres 1938, den Opfern sowie der damit verbundenen Erinnerungskultur.
Sie ist noch bis zum 11. April 2018 im Foyer der Topographie des Terrors zu sehen und wandert anschließend durch weitere Einrichtungen der Ständigen Konferenz.
Folgende Station: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (15. April – 30. Juni)
Bild: Blick in die Ausstellung vor der Eröffnung © Ständige Konferenz