»›Russenjahre‹ und Holocaust im Widerstreit«
Podiumsdiskussion zur Erinnerungskultur in Litauen
Am 12. Juli 2019 hatte die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum zu einer Podiumsdiskussion in die Botschaft der Republik Litauen eingeladen.
Die Begrüßung der Gäste erfolgte durch S. E. Darius Jonas Semaška, Botschafter der Republik Litauen und Prof. Dr. Andreas Nachama. Nach einem kurzen und aufschlussreichen Auftaktreferat durch Uwe Neumärker, diskutierten PD Dr. Nerijus Šepetys, Historiker, Historische Fakultät an der Universität Vilnius und Prof. Dr. Joachim Tauber, Historiker, Fakultät für Geisteswissenschaften / Geschichte an der Universität Hamburg, auf dem Podium. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, außerplanmäßige Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit Oktober 2009 stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Instituts Warschau moderiert.
Gemeinsam wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Ereignisse in der litauischen Geschichtserinnerung eine wichtige Rolle spielten und spielen. Auch waren das Narrativ nach 1990, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und die Träger der Erinnerung an die Partisanen sowie die Quellenforschung und die Rolle der Presse in der Erinnerungskultur Bestandteil der Diskussion.
Auch wurde die Lehre über die Geschichtskultur an litauischen Schulen näher erläutert. Herr Tauber informierte in diesem Zusammenhang über die Arbeit der internationalen Kommission zur Erforschung der nationalsozialistischen und sowjetischen Verbrechen in Litauen. Am Ende der Podiumsdiskussion nutze das Publikum die Gelegenheit, eigene Fragen zu stellen.
Nach diesem informativen Austausch luden die litauische Botschaft und die Ständige Konferenz zu einem kleinen Empfang ein.
Bild: Podiumsteilnehmer PD Dr. Nerijus Šepetys, Prof. Dr. Ruth Leiserowitz und Prof. Dr. Joachim Tauber im Gespräch © Sarah Breithoff