In diesem Jahr versammelten sich wieder einige hundert Menschen am Mahnmal »Gleis 17« in Berlin-Grunewald, um Berliner Jüdinnen und Juden zu gedenken, die in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten deportiert wurden. Der erste dieser sogenannten »Osttransporte« verließ am 18. Oktober 1941 den Bahnhof Grunewald in Richtung Lodz (»Litzmannstadt«) mit mehr als 1000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern.
Neben Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Vertreter der Ständigen Konferenz, richteten Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller mahnende Worte an die rund 400 Zuhörer.
Die diesjährige Gedenkrede hielt Margot Friedländer, die bis zu ihrer Verschleppung 1944 im Berliner Untergrund gelebt hatte. In einer bewegten und bewegenden Rede erzählte sie von der Deportation ihrer Familie, dem Überleben im Untergrund und im Ghetto Theresienstadt und ihrer Mission, den folgenden Generationen zu berichten.
Anschließend stellten Schülerinnen und Schüler des Herman-Ehlers-Gymnasiums Schicksale ehemaliger jüdischer Schüler vor, die sie im Archiv der Schule recherchiert hatten.
Den musikalischen Rahmen gestaltete Isabel Neuenfeldt mit Gesang und Akkordeon. Am Ende der Zeremonie wurden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt.
Ebenfalls anwesend war die Initiatorin des Gedenktages und Zeitzeugin Inge Deutschkron.
Die Gedenkzeremonie am »Gleis 17« ist eine gemeinsame Veranstaltung der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, dem Land Berlin, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, der Deutschen Bahn Stiftung und der Inge Deutschkron Stiftung. 2017 fand die Veranstaltung zum siebten Mal in Folge statt.