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Film
Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung (Film im Kino Delphi Lux Berlin)
14. Dezember 2022 , 18.00 - 21.00
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Dokumentarfilm | Deutschland 2021 | 113 Minuten | Regie: Peter Nestler
Die Filmvorführung findet im Kino Delphi Lux in Berlin statt. Der Eintritt ist kostenlos, die Platzanzahl begrenzt, bitte melden Sie sich bis zum 11. Dezember an unter: veranstaltungen@gedenkstaette-sachsenhausen.de
Der 2022 auf der 46. Duisburger Filmwoche als bester deutschsprachiger Dokumentarfilm ausgezeichnete Film beschreibt den langen Weg einer Minderheit aus der Rechtlosigkeit und Diskriminierung in die Bürgerrechts-bewegung der deutschen Sinti und Roma, die 1982 zur offiziellen Anerkennung des NS-Völkermords an der Minderheit durch die Bundesregierung führte. Im Fokus der Erzählung stehen Romani Rose und dessen Familie, ihr Widerstand und ihr Beharren auf Gerechtigkeit.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen zeigen den Film anlässlich des 80. Jahrestags des „Auschwitz-Erlasses“ vom 16. Dezember 1942. Dieser schuf die Grundlage für die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hunderttausende wurden während des Holocaust in Zwangslagern und durch Einsatzgruppen ermordet. Im KZ Sachsenhausen waren mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert.
»Der Film ist eine dringliche Aufarbeitung eines Teils deutscher Geschichte, der eine Leerstelle im kollektiven Bewusstsein markiert – und einen Skandal: die Verlängerung des Unrechts im Nachkriegsdeutschland durch die Kriminalisierung der Sinti und Roma. Der Film räumt auf und sortiert: mit Vorurteilen und Klischees, mit Ignoranz und Unwissenheit. Damit leistet der Film einen wichtigen Beitrag zu aktuellen identitätspolitischen Debatten.« (Aus der Begründung der Jury)
Peter Nestler, Jahrgang 1937, zählt seit den 1960er-Jahren zu den bekanntesten deutschen Dokumentar-filmregisseuren. Bereits 1970 drehte er „Att vara zigenare“ („Zigeuner sein“) für das schwedische Fernsehen. Damals war es der erste Film, der nicht über die Minderheit sprach, sondern die Menschen selbst zu Wort kommen ließ. 52 Jahre später legt Nestler mit „Unrecht und Widerstand“ eine umfangreiche Bestands-aufnahme aus der Gegenwartsperspektive vor. Der Film ist ein Manifest der Selbstermächtigung und zeigt gleichzeitig, wie sich Vorurteile und Feindbilder gegenüber der Minderheit in der bundesrepublikanischen Geschichte bis heute gehalten haben.
Im Anschluss: Publikumsgespräch mit Romani Rose (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma) und Peter Nestler (Regisseur), Moderation: Shelly Kupferberg (Journalistin)
Im Flyer finden Sie weitere Informationen zum Programm.
Bild: Jugendliche Sinti und Roma in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Filmstill aus „Unrecht und Widerstand“, Bild: Rainer Komers | © strandfilm
Veranstaltungsort
Delphi Lux
Kantstraße 10 / Yva-Bogen
10623 Berlindelp