- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Podiumsdiskussion
Umsiedlung und Vertreibung im »Warthegau« 1939/40. Geschichte und Erinnerung
21. Januar 2020 , 19.00
Veranstaltung Navigation
Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 nahmen die Nationalsozialisten in den annektierten westpolnischen Gebieten eine ethnische Neuordnung vor. Im neu geschaffenen „Reichsgau Wartheland“ wurde ein bedeutender Teil der Bevölkerung – Hunderttausende polnische Bürger, unter ihnen zahlreiche Juden – vertrieben oder deportiert und Deutsche angesiedelt.
Der einführende Vortrag von Isabel Heinemann und das anschließende Podiumsgespräch geben Einblick in die historischen Ereignisse 1939/40 und gehen der Frage nach, wie die Geschehnisse in der polnischen und der deutschen Erinnerungskultur verankert sind.
PROGRAMM
Impulsvortrag
Prof. Dr. Isabel Heinemann, Münster
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Isabel Heinemann, Münster
Prof. Dr. Joachim Rogall, Stuttgart
Jacek Kubiak, Poznań
Moderation
Dr. Katrin Steffen, Lüneburg
Isabel Heinemann, 1971 geboren, ist Professorin für Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zu ihren Veröffentlichungen gehört
»Rasse, Siedlung, deutsches Blut«. Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas (2003).
Joachim Rogall, 1959 geboren, ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung und außerplanmäßiger Professor für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg. Er ist Mitherausgeber des Bandes Die Räumung des »Reichsgaus Wartheland« vom 16. bis 26. Januar 1945 im Spiegel amtlicher Berichte (1993).
Jacek Kubiak, 1957 geboren, ist Journalist und Dokumentarfilmer. Für den Film Eine blonde Provinz wurde er zusammen mit Klaus Salge 2010 mit dem Deutsch-Polnischen Journalistenpreis ausgezeichnet. Kubiak ist Kurator der Ausstellung Vertriebene 1939… Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins Dritte Reich eingegliederten Gebieten.
Katrin Steffen, 1967 geboren, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und DFG-Projektleiterin am Nordost-Institut in Lüneburg. Sie ist Mitherausgeberin des Bandes Lebenswelt Ghetto. Alltag und soziales Umfeld während der nationalsozialistischen Besatzung (2013).
Um 17.30 Uhr wird der Film Eine blonde Provinz – Polen und der deutsche Rassenwahn (Dokumentation, RBB/ARTE 2008, 52 Min., Regie: Jacek Kubiak, Klaus Salge) im Auditorium gezeigt.