Tamar Dreifuss, geboren 1938, wächst behütet in Wilna als Tamar Schapiro auf. Nach Kriegsbeginn 1939 muss die Familie ihre Wohnung verlassen und findet Unterkunft im nahegelegenen Ponary. Hier werden sie zwei Jahre später Zeugen von Massenerschießungen. Zu den Opfern gehört auch Tamars Großmutter. Später gelangt die Familie in das neugeschaffene Ghetto von Wilna und versucht dort zu überleben. Im September 1943 sieht Tamar ihren Vater Jascha zum letzten Mal. Gemeinsam mit ihrer Mutter wird sie in das Durchgangslager Tauroggen deportiert. Von dort gelingt es beiden zu fliehen: Nach einer angeordneten Gemeinschaftsdusche besorgt Jetta Schapiro für sich und Tamar saubere Kleidung und passiert mit ihrer Tochter an der Hand – als seien sie nur Besucherinnen – den diensthabenden Wachmann des Lagers. Bis zur Eroberung Wilnas durch die Rote Armee am 13. Juli 1944 bringt Jetta Schapiro sich und Tamar als Arbeiterin auf Bauernhöfen im Umland durch. Bei ihrer Rückkehr nach Wilna erfahren sie, dass der Vater im Konzentrationslager ermordet worden ist. Seit 1959 lebt Tamar Dreifuss in Deutschland.
Grußworte
Dr. Anja Siegemund, Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
S. E. Darius Jonas Semasˇka, Botschafter der Republik Litauen
Einführung
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Gespräch
Tamar Dreifuss und Shelly Kupferberg, Moderatorin
Um Anmeldung bis 20. Mai 2019 unter veranstaltungen@stiftung-denkmal.de oder Tel. 030-26 39 43-11 wird gebeten.
Veranstalter: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum