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Vortrag
ONLINE: Justizmord bis zur letzten Stunde. Hinrichtungen in Berlin-Plötzensee in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs
25. Juni 2020 , 19.00
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Im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee wurden zwischen 1933 und 1945 mehr als 2.800 Frauen und Männer durch den Strang oder das Fallbeil ermordet, davon noch über 130 im Jahr 1945. Der »Volksgerichtshof«, das Kammergericht und die Berliner Sondergerichte fällten bis in den April 1945 hinein Todesurteile. Noch in den letzten Kriegstagen, am 18. April 1945 starben in BerlinPlötzensee 33 Menschen unter dem Fallbeil.
Der Vortrag zeichnet die Aktivitäten der nationalsozialistischen Unrechtsjustiz im Frühjahr 1945 nach. Mit ihnen sollte auch jede Kritik am Regime und jeder Widerstand gegen die nationalsozialistischen Durchhaltebefehle unterdrückt werden. Die Justizmorde in Plötzensee im Frühjahr 1945 müssen auch im Zusammenhang mit dem zweiten Ort der Todesurteilsvollstreckungen, dem Zuchthaus Brandenburg an der Havel gesehen werden. Abschließend wird ausführlich auf die letzten Kriegstage in Plötzensee und die Befreiung der Häftlinge am 25. April 1945 eingegangen.
Prof. Dr. Johannes Tuchel leitet die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören »Die Hinrichtungen im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee und der Anatom Hermann Stieve«, Berlin 2019 und »Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945. Eine Dokumentation«, Berlin 2016.
Die Veranstaltung wird als Livestream unter www.gdw-berlin.de/livestream übertragen. Eine Teilnahme vor Ort ist leider nicht möglich.