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Buchpräsentation
Klassenfoto mit Massenmörder. Das Doppelleben des Artur Wilke
4. Februar 2020 , 19.00
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Artur Wilke (1910–1989), studierter Theologe und Archäologe, war im Zweiten Weltkrieg für den Tod tausender Menschen verantwortlich. Als Angehöriger der Sicherheitspolizei war er an Massenerschießungen von Juden im besetzten Weißrussland beteiligt und galt als gefürchteter Partisanenjäger. Nach Kriegsende nahm er die Identität seines gefallenen Bruders Walter an und trat im niedersächsischen Stederdorf eine Anstellung als Volksschullehrer an. 1963 wurde er im »Heuser-Prozess« in Koblenz zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, 1968 vorzeitig entlassen.
Für sein Buch Klassenfoto mit Massenmörder. Das Doppelleben des Artur Wilke – eine Geschichte über Kriegsverbrechen, Verdrängung und die Suche nach der historischen Wahrheit (2019) hat Jürgen Gückel mehrere zehntausend Seiten Gerichtsakten und andere Dokumente gesichtet. Er rekonstruiert den Lebensweg seines ersten Lehrers und zeichnet die Entwicklung eines Intellektuellen zum NS-Massenmörder nach. Reflektiert wird auch die Verneinung jeglicher persönlicher Schuld und das Wegsehen der Gesellschaft.
PROGRAMM
Grußwort
Kai Pätzke, Programmplanung Zeitgeschichte, Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Buchpräsentation
Jürgen Gückel, Stederdorf bei Peine
Moderation
Prof. Dr. Peter Klein, Berlin
Jürgen Gückel, 1952 geboren, ist Journalist. Als Redakteur und Korrespondent war er fast vier Jahrzehnte für die Zeitungen der Madsack-Gruppe, darunter Peiner Allgemeine, Hannoversche Allgemeine Zeitung und Neue Presse, tätig. Ab 1996 arbeitete er als Polizei- und Gerichtsreporter des Göttinger Tageblatts. Für seine Arbeiten ist er mehrfach ausgezeichnet worden.
Peter Klein, 1962 geboren, Historiker, ist Professor am Fachbereich für Holocaust Studien des Touro College Berlin. Er hat das Nachwort für den vorliegenden Band verfasst.
– Eintritt frei –