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Ausstellungseröffnung, Film
Joseph Wulf. Zum Gedenken an den 45. Todestag, 10. Oktober 1974
9. Oktober 2019 , 18.00
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Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz erinnerte zusammen mit dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin mit der Sonderausstellung „Meine eigentliche Universität war Auschwitz“ zum 100. Geburtstag von Joseph Wulf 2012 an den Auschwitz-Überlebenden, Historiker und Schriftsteller.
Die Ausstellung im ersten Obergeschoss des Hauses der Wannsee-Konferenz wird in einer deutsch-englischen überarbeiteten Fassung neu eröffnet und erinnert an Joseph Wulfs 45. Todestag. Aus diesem Anlass zeigen wir den Film „Joseph Wulf – ein Schriftsteller in Deutschland“ von Henryk M. Broder, D 1977, 80 Minuten.
Zum Film:
Joseph Wulf, geb. 1912 in Krakau, studiert Judaistik. Ab 1939 in einer jüdischen Widerstandsgruppe aktiv, wird er 1943 nach Auschwitz verschleppt. Nach der Befreiung dokumentiert er in Berlin als einer der ersten Historiker die NS-Verbrechen.
Die umfangreichen Dokumentationen, mit denen der Shoah-Überlebende Joseph Wulf unmittelbar nach Kriegsende beginnt, hätten als Grundlage für die weitere Forschung zu NS-Verbrechen dienen können. Doch die deutsche Geschichtswissenschaft – geprägt von Alt-Nazis und Mitläufern – ignoriert ihn. Seine Täterforschung ist unerwünscht und wird als „unwissenschaftlich“ abqualifiziert. Er bleibt als Jude, Staatenloser und Privatgelehrter ein Außenseiter der Geschichtswissenschaft.
1974 nimmt er sich das Leben, in finanzieller Not und in die Einsamkeit abgedrängt.
Der Film von Henryk M. Broder, der Gespräche mit Wulfs Weggefährten führt, ist eine frühe Würdigung.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten unter
Tel. (030) 80 50 01-38, Fax -27 oder veranstaltungen@ghwk.de.