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Buchpräsentation
Im Bann des Bösen. Ilse Koch – ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970
12. Oktober 2023 , 19.00
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lse Koch (1906–1967) war die Ehefrau des SS-Kommandanten von Buchenwald und eine der wenigen verurteilten NS-Täterinnen. Bereits 1932 wurde sie Mitglied der NSDAP, 1936 heiratete sie Karl Otto Koch, den späteren Kommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald. 1947 stand sie in Deutschland vor einem US-Gericht, 1950/51 vor einem deutschen Gericht, das sie zu lebenslanger Haft verurteilte. Ausgiebig berichtete die internationale Presse über die als besonders grausam geltende „Hexe von Buchenwald“.
In ihrem Buch Im Bann des Bösen. Ilse Koch – ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970 (2023) rekonstruiert Alexandra Przyrembel die unterschiedlichen Erzählungen über Ilse Koch von der Zeit des Nationalsozialismus über die Nachkriegsprozesse bis zum Suizid 1967 in der Haft. Dabei erklärt sie auch, welche Vorstellungen von Gewalt, Geschlecht und Schuld damit verbunden waren und stellt für die Nachkriegsgesellschaften fest: Je grausamer Ilse Koch geschildert wurde, desto mehr konnten Deutsche sich von ihr distanzieren und sich selbst entschulden.
Alexandra Przyrembel ist Professorin und Leiterin des Lehrgebiets Geschichte der Europäischen Moderne am Historischen Institut der FernUniversität in Hagen. Zu ihren Veröffentlichungen gehören „Rassenschande“. Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus (2003), Verbote und Geheimnisse. Das Tabu und die Genese der europäischen Moderne (2011) und Europa und Erinnerung. Erinnerungsorte und Medien im 19. und 20. Jahrhundert (2019, Mithg.).
Stephan Malinowski, Historiker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf und Senior Lecturer an der University of Edinburgh.
Dr. Stephan Malinowski, Düsseldorf/Edinburgh