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Vortrag
Gegen die Ungerechtigkeit: Wie Gustav Adolf Nothnagel Ende 1944 zum Retter von vielen Jüdinnen wurde
30. Mai 2018 , 19.00
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Einführung und Moderation
Barbara Schieb, Gedenkstätte Stille Helden
Vortrag
Karsten Hoffmann, Enkel von Gustav Adolf Nothnagel
Vor einigen Jahren nahm Karsten Hoffmann zur Gedenkstätte Stille Helden Kontakt auf und berichtete von der Hilfstätigkeit seines Großvaters Gustav Adolf Nothnagel.
Im Sommer 1944 wird der 1888 geborene Nothnagel als Reservist zur Wehrmacht eingezogen und als Wachmann in das Arbeitslager Duderstadt im Südharz beordert. Als Anfang November 1944 750 jüdische Häftlingsfrauen aus dem KZ Bergen-Belsen eintreffen, ist es die Aufgabe der Bewacher, die Produktion von kriegswichtiger Munition zu gewährleisten. Nothnagel sieht, in welch schlechtem Zustand sich die Frauen befinden und beschließt, ihnen zu helfen. Er besorgt – teilweise auf eigene Rechnung – Lebensmittel und Vitamine für die geschwächten Frauen. Im April 1945 wird das Lager aufgelöst, die jüdischen Zwangsarbeiterinnen im Güterzug über drei Wochen quer durch das zerstörte Deutschland nach Theresienstadt gebracht. Auch hier setzt sich Nothnagel für die Frauen ein. Sie kommen in den letzten Kriegstagen dort an und überleben.
Der 1965 geborene Karsten Hoffmann entdeckt Zusammenhänge zwischen dem Einsatz seines Großvaters damals und seinem eigenen Leben heute. In seinem Vortrag nimmt er das Publikum mit auf die spannende Reise durch die Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts.
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2B