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Vortrag
Diener des Rechts und der Vernichtung. Das Verfahren gegen die Teilnehmer der Konferenz von 1941, oder: Die Justiz gegen Fritz Bauer
31. August 2021 , 19.00
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Vortrag: Christoph Schneider, Frankfurt/M.
Moderation: PD Dr. Tobias Freimüller, Frankfurt/M.
www.topographie.de/livestream/
Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht”
(Gemeinsam mit dem Fritz Bauer Instituts und dem Jüdischen Museum Frankfurt)
Im Mai 1960 wurde in Frankfurt am Main gegen eine Reihe ehemaliger Oberlandesgerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, das Fritz Bauer im Rahmen der von ihm vorangetriebenen Strafverfolgung von NS-Tätern initiiert hatte. Den hohen Juristen wurde vorgeworfen, während des „Dritten Reichs” die „Euthanasie”-Morde unterstützt zu haben. Auf einer von Justizminister Franz Schlegelberger einberufenen Konferenz waren sie im April 1941 aufgefordert worden, die Tat zu decken. Das „Schlegelberger-Verfahren” dauerte zehn Jahre. Als noch vier der insgesamt 33 Beschuldigten übrig waren, wurde es eingestellt. Basierend auf seinem Buch Diener des Rechts und der Vernichtung (2017) gibt Christoph Schneider einen Einblick in die Inhalte der Konferenz von 1941, rekonstruiert den Verlauf des Ermittlungsverfahrens in der Nachkriegszeit, fragt nach der Rolle Fritz Bauers und analysiert das Scheitern des Verfahrens.
Christoph Schneider ist Kulturwissenschaftler und als freier Autor tätig.
Tobias Freimüller ist stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts.