
Vortrag
Das Attentat auf Reinhard Heydrich in der Erinnerungskultur der Tschechischen Republik
27. Mai 2025 , 19.00 - 21.30
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Nur wenige Tage nach dem Amtsantritt von Reinhard Heydrich als Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren im September 1941 entschied die tschecho-slowakische Exilregierung in London, Heydrich töten zu lassen. Nach langen Vorbereitungen verübten Jan Kubiš und Jozef Gabčík am 27. Mai 1942 in Prag ein Attentat auf Heydrich, an dessen Folgen er starb. Zu den massiven Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzer, die im Tschechischen „Heydrichiáda“ genannt werden, gehörte die Zerstörung der Dörfer Lidice und Ležáky.
In ihrem Vortrag zeigt Radka Šustrová, dass das Attentat auf Heydrich in der Tschechischen Republik bis heute von großer nationaler Bedeutung ist. Heydrich wurde zur Personifizierung der sechsjährigen NS-Herrschaft in den böhmischen Ländern, obwohl seine Amtszeit auf wenige Monate begrenzt war. Das Attentat auf Heydrich gilt als Akt des Widerstands und der Selbstbehauptung der Nation gegen die deutsche Besatzung. Neben staatlichem Gedenken trägt auch die Populärkultur dazu bei, die Erinnerung daran wachzuhalten.
Radka Šustrová ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Research Center for the History of Transformations an der Universität Wien und an der Karlsuniversität in Prag. Zuvor arbeitete sie u.a. als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gedenkstätte Lidice. Ihre Dissertation mit dem Titel Nations Apart. Czech Nationalism and Authoritarian Welfare under Nazi Rule erschien 2024. Für die Ausstellung „Reinhard Heydrich. Karriere und Gewalt“ war sie als wissenschaftliche Beraterin tätig.
Alfons Adam ist wissenschaftlicher Kurator an der Stabsstelle zur Errichtung des Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa“ am Deutschen Historischen Museum in Berlin. Zuvor arbeitete er als Kurator im Team der Ausstellung „Reinhard Heydrich. Karriere und Gewalt“.
Begrüßung
Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors
Grußwort
S.E. Jiří Čistecký, Botschafter der Tschechischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland
Vortrag
Dr. Radka Šustrová, Wien/Prag
Moderation
Dr. Alfons Adam, Berlin
Hinweise
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Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Reinhard Heydrich. Karriere und Gewalt“