Lesung, Podiumsdiskussion
Aurelia Wyleżyńska: Tagebuch aus dem besetzten Warschau 1939–1944
7. Januar 2025 , 19.00 - 21.00
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Vom deutschen Überfall auf Polen erfuhr Aurelia Wyleżyńska (1881–1944) im Südosten des Landes. Während viele Menschen Warschau fluchtartig verließen, kehrte die Schriftstellerin und Journalistin am 3. September 1939 dorthin zurück. Tag für Tag streifte sie von nun an durch die besetzte Stadt und hielt ihre Eindrücke fest. Sie schrieb für die polnische Untergrundpresse, arbeitete in Krankenhäusern, versorgte jüdische Freunde und veranstaltete Literaturabende. Kurz nach Beginn des Warschauer Aufstands starb sie an einer Schussverletzung.
Mit ihrem Tagebuch hinterließ Aurelia Wyleżyńska ein Zeugnis von großem historischen und literarischen Wert. Teile des Tagebuchs wurden auf Initiative von Martin Sander 2019 von Bernhard Hartmann in „Sinn und Form“ auf Deutsch veröffentlicht, 2020/21 auch im Jahrbuch des Zentrums für Historische Forschung Berlin. 2022 erschien eine zweibändige polnischsprachige Gesamtausgabe. Die jetzige Auswahl von Texten Aurelia Wyleżyńska. Über nichts schreiben, als was meine Augen sehen (2024) wurde von Bernhard Hartmann herausgegeben und übersetzt.
Bernhard Hartmann ist Übersetzer aus dem Polnischen. Er studierte Polonistik und Germanistik. 2023 erhielt er für seine Übersetzung In den Häusern der anderen von Karolina Kuszyk den Sonderpreis des Riesengebirgspreises für Literatur.
Karolina Kuszyk arbeitet als Autorin, Literaturübersetzerin und Lehrbeauftragte. Ihr Buch In den Häusern der anderen wurde 2023 mit dem Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen und 2024 mit dem Georg-Dehio-Buchpreis ausgezeichnet.
Martin Sander ist als freier Journalist tätig. 2018 war er Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur polnischen und deutschen Literatur sowie zur Geschichtspolitik vorgelegt.
Agnieszka Wierzcholska, Historikerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutsch-Polnischen Hauses.
Podiumsgespräch
Bernhard Hartmann, Duisburg, und Dr. Martin Sander, Berlin
Lesung
Karolina Kuszyk, Berlin
Moderation
Dr. Agnieszka Wierzcholska, Deutsch-Polnisches Haus, Berlin
Gemeinsam mit
Deutsch-Polnisches Haus bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Aufbau-Verlag
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