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Gedenkveranstaltung
» … abgeholt!« Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 77 Jahren
18. Oktober 2018 , 12.00
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Die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin,
die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin,
die Inge Deutschkron Stiftung und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« am Donnerstag, den 18. Oktober, um 12 Uhr ein.
Am 18. Oktober 1941, vor 77 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódz´). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik, Auschwitz und Sachsenhausen.
Mit dem ersten Transport wurden auch Adolf und Johanna Windmüller, geb. Visser, verschleppt. Sie stammten ursprünglich aus Emden (Ostfriesland) und betrieben dort eine Fleischerei. Adolf Windmüller wurde nach der antijüdischen Gewalt im November 1938 einen Monat im KZ Sachsenhausen festgehalten. Im Februar 1940 wurden die Windmüllers aus Emden ausgewiesen und mussten in ein »Judenhaus« in der Berliner
Tauentzienstraße 6 ziehen. Von hier aus wurden sie abgeholt und am 8. Mai 1942, Johanna Windmüllers
58. Geburtstag, in Kulmhof (Chełmno) ermordet. Ihre fünf Kinder überlebten in Deutschland und Palästina.
Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen Kinder, Frauen und Männer Opfer des
nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.
PROGRAMM
Begrüßung
Prof. Dr. Johannes Tuchel, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2018 und Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Grußworte
Dr. Hans-Peter Friedrich, Vizepräsident des Deutschen Bundestages
Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales (angefragt)
Gedenkrede
Vera Friedländer (*1928), Germanistin und Schriftstellerin
Beiträge von Berliner Schülerinnen und Schülern des
John-Lennon-Gymnasiums Berlin-Mitte zu Biografien von Deportierten
Musikalische Umrahmung durch die Saxophonistin Almut Schlichting
Am Ende der Veranstaltung werden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt.
Bitte bringen auch Sie eine mit! Herzlichen Dank.