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Vortrag
1938 – Hitler und die Deutschen proben Raub, Mord und Krieg
23. Mai 2018 , 18.30
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1938 marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich und im Sudetenland ein; Hitler und Mussolini schmiedeten die deutsch-italienische Achse; im Spanischen Bürgerkrieg erprobte die deutsche Luftwaffe ihre Sturzkampfbomber. Die deutsche Zivilbevölkerung veranstaltete Luftschutzübungen und wurde mit Gasmasken ausgestattet. Hermann Göring schuf die Voraussetzung für die Enteignung der deutschen und österreichischen Juden, es folgten der Terror gegen die polnischen Juden, der Pogrom vom 9./10. November. Es herrschte Vollbeschäftigung und die deutschen Rentner wurden erstmals krankenversichert.
Das Jahr 1938 ist historisch gesehen ein Schlüsseljahr für die noch immer nicht hinreichend beantwortete Fragen: Woher bezog der nationalsozialistische Staat seine ungeheuerliche Dynamik? Auf welchen sozialen und mentalen Grundlagen, auf welchen Wertvorstellungen und politischen Zielen konnten sich in der selbst lebensgeschichtlich extrem kurzen Zeit von zwölf Jahren derart starke negative Energien sechs Jahre lang zusammenballen und dann sechs Jahre lang mit beispiellos vernichtender Wucht entladen? Wie konnte ein zumindest durchschnittlich zivilisiertes Volk die bekannten Schrecken und Mordtaten der Jahre 1939 bis 1945 begehen?
Vortrag
Dr. Götz Aly, Historiker und Journalist
Moderation
Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Dr. Götz Aly ist Historiker und Journalist. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Im Februar 2017 erschien bei S. Fischer seine große Studie über die europäische Geschichte von Antisemitismus und Holocaust »Europa gegen die Juden 1880–1945«.
Der Vortrag findet als Begleitveranstaltung zur Ausstellung »Der Weg in den Abgrund. Das Jahr 1938« statt, die vom 16. April bis 30. Juni 2018 im Neuen Mueseum in der Gedenkstätte Sachsenhausen zu sehen ist.
Zur Ausstellung
Die Ausstellung Der Weg in den Abgrund. Das Jahr 1938 wurde von der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum erarbeitet und greift die einschneidendnen Ereignisse des Jahres 1938 auf, beginnend beim »Anschluss« Österreichs über die »Aktion Arbeitsscheu Reich« bis zur Reichspogromnacht am 9. November. Zusätzliche Tafeln zeichnen Opferbiografien und die Erinnerung an das Jahr 1938 nach.
Die Ausstellung wird über das Jahr verteilt in den einzelnen Einrichtungen der Ständigen Konferenz zu sehen sein. Dort ist auch eine begleitende Borschüre kostenlos auf Deutsch und Englisch erhältlich.
Mehr Informationen zur Ausstellung und den Ausstellungsorten finden Sie hier.
Veranstaltungsort: Besucherinformationszentrum, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen