Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Im Herzen von Berlin, direkt neben den Hackeschen Höfen, wird die ständige Ausstellung »Alles über Anne« gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Leben und das Tagebuch Anne Franks. Viele erhaltene Fotos und Dokumente zeigen ihre Lebensgeschichte auf. Die Ausstellung ist ein Lernort an dem die Besucher*innen über das Leben Anne Franks und ihr Tagebuch einen persönlichen Zugang zur Geschichte des Holocaust erhalten. An interaktiven Stationen werden sie dazu eingeladen, selbst Antworten auf die Frage zu finden, was die Geschichte Anne Franks heute mit ihnen zu tun hat und für sie bedeutet.
Für Schulklassen und Gruppen werden pädagogische Ausstellungsbegleitungen angeboten, auf Vorkenntnisse und das jeweilige Alter zugeschnitten. Regelmäßig finden Veranstaltungen wie Lesungen, Zeitzeugengespräche, Filmabende sowie Seminare und Podiumsdiskussionen statt. Die Ausstellung »Alles über Anne« ist weitestgehend inklusiv und verfügt über Monitore mit Übersetzungen in Gebärdensprache und ein Blindenleitsystem. Ein umfassendes Glossar und Ausstellungstexte in klarer Sprache erleichtern unter anderem Menschen mit Lernschwierigkeiten das Verstehen. Zu ertasten sind ein Modell des Hinterhauses, ein Porträt von Anne Frank sowie eine Kopie des Tagebuchs.
Das Anne Frank Zentrum gehört zu einem vielfältigen kulturellen Ensemble in einem historischen Gebäude, dem Haus Schwarzenberg. In diesem Haus in der Rosenthaler Straße 39 befindet sich neben dem Anne Frank Zentrum auch das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt.
Anschrift
Anne Frank Zentrum
Rosenthalerstrasse 39
10178 Berlin
Tel.: +49 (0)30-28 88 656-00
Fax: +49 (0)30-28 88 656-01
E-Mail: zentrum@annefrank.de
Internet: http://www.annefrank.de/
S-Bahn/Tram Hackescher Markt
U-Bahn Weinmeisterstraße
Öffnungszeiten:
Di – So 10 -18 Uhr
Preise:
Erwachsene: 7 Euro, ermäßigt: 4 Euro, Familien: 15 Euro
Kinder bis zum 10. Lebensjahr: freier Eintritt
Die Ausstellung ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Am 25. Juni 1999 fasste der Deutsche Bundestag nach langjährigen Debatten den Beschluss, das »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« zu errichten. In unmittelbarer Nähe zu Brandenburger Tor und Reichstagsgebäude, im Herzen Berlins, wurde das Denkmal von April 2003 bis Mai 2005 nach dem Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman gebaut und durch einen unterirdischen Ort der Information ergänzt.
Das von Eisenman entworfene Denkmal, bestehend aus mehr als 2700 unterschiedlich hohen Betonstelen, stellt eine radikale Auseinandersetzung mit dem herkömmlichen Begriff des Denkmals dar und versucht, eine »neue Idee der Erinnerung zu entwickeln«. Im Stelenfeld, so Eisenman selbst, gibt es »kein Ziel, kein Ende, keinen Weg hinein oder heraus«.
Der unterirdisch angelegte Ort der Information hat die Funktion, die abstrakte Form der Erinnerung, die das Denkmal vermittelt, durch Informationen zu ergänzen. Vier Themenräume informieren über die zu ehrenden Opfer und die authentischen Stätten des Gedenkens. Die Personalisierung von Erinnerung erfolgt unter anderem durch die Darstellung exemplarischer Familiengeschichten, die durch den Holocaust zerstört wurden, und durch die Verlesung von Kurzbiographien ermordeter oder verschollener Juden im Raum der Namen.
Mit diesem Denkmal, so das Parlament, will Deutschland die von den Nationalsozialisten ermordeten sechs Millionen Juden ehren und die Erinnerung an ein unvorstellbares Geschehen der deutschen Geschichte wach halten.
Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas betreut darüber hinaus das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Morde.
Einzelbesucher können an einer Öffentlichen Führung teilnehmen oder sich den Ort der Information durch eine Audioführung erschließen. Besuchergruppen haben die Möglichkeit, über den Besucherservice vertiefende Führungen oder Workshops zu buchen.
Anschrift
Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Cora-Berliner-Straße 1
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30-26 39 43-36 (Besucherservice)
E-Mail: besucherservice@stiftung-denkmal.de
Internet: www.stiftung-denkmal.de
S-Bahn Unter den Linden und Potsdamer Platz S1, S2, S26
U-Bahn Potsdamer Platz und Mohrenstraße, U2Bus 100, TXL, Unter den Linden
Bus 200, Behren-/Wilhelmstraße oder Potsdamer Platz
Bus M 41, M 48, Potsdamer Platz
Bus M 85, Ebertstraße
Öffnungszeiten:
Stelenfeld: täglich 24 h geöffnet
Ort der Information: Di – So 10 – 18 Uhr, ganzjährig (letzter Einlass 17.15 Uhr)
Preise:
Eintritt frei
Das Museum Berlin Karlshorst befindet sich am historischen Ort der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Mit dem Akt der Ratifizierung der Kapitulationsurkunde in Karlshorst endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Bis 1949 diente das ehemalige Offizierskasino der Wehrmachtspionierschule als Amtssitz der sowjetischen Militärverwaltung. 1949 erhielt hier die erste Regierung der DDR die Urkunde über ihre Verwaltungsvollmachten. Von 1967 bis 1994 befand sich in dem Gebäude das sowjetische „Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945”.
Das Museum Berlin-Karlshorst ist zudem ein Ort an dem seit fast drei Jahrzehnten in multinationaler Zusammenarbeit an den Zweiten Weltkrieg erinnert und im Besonderen der Vernichtungskrieg und die deutsche Besatzungsherrschaft gegen die Sowjetunion dokumentiert wird. Es erfüllt damit die unverzichtbare Aufgabe, das Gedenken und die Erinnerung an die nationalsozialistischen Massenverbrechen in Osteuropa wachzuhalten.
Neben der Dauerausstellung zeigt das Museum regelmäßig Sonder- oder kleine Kunstausstellungen. Es hat ein umfangreiches Bildungsangebot für Schulklassen und Erwachsene, mit bspw. turnusmäßigen öffentlichen Führungen, Workshops und Projekttagen. Im Museum finden zudem zahlreiche Veranstaltungen statt, wie bspw. Vortragsabende, Buchvorstellungen oder Kinovorführungen. Die Museumsarbeit ist maßgeblich davon geprägt, dass das Haus Projektpartner zahlreicher Kooperationen im In- und Ausland und damit international vernetzt ist.
Die Bibliothek und Sammlung bewahrt Dokumente, Kunstwerke, Gegenstände, Fotografien und Bücher zur deutsch-sowjetischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Kostenfreie Führungen für Gruppen zwischen 10 und 30 Personen in Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch, Polnisch und Spanisch nach Anmeldung
Anschrift
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst
Zwieseler Straße 4 (Ecke Rheinsteinstraße)
10318 Berlin-Karlshorst
Tel.: +49 (0)30-50 15 08-10
Fax: +49 (0)30-50 15 08-40
E-Mail: kontakt@museum-karlshorst.de
Internet: www.museum-karlshorst.de
S-Bahnhof Karlshorst (S 3), dann Bus 296
U-Bahnhof Tierpark (U 5), dann Bus 296
Parkplätze vorhanden
Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr
Preise:
Eintritt frei
Jeden Sonntag 15 Uhr offene kostenfreie Führung
Die Evangelische Kirchengemeinde Lieberose und Land sowie der brandenburgische Landkreis Dahme-Spreewald ist Träger der Dokumentationsstätte KZ-Außenlager Lieberose 1943 bis 1945 und der Dokumentationsstätte Sowjetisches Speziallager Nr. 6 Jamlitz 1945 bis 1947.
Das Außenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen in dem Dorf Jamlitz war das größte Lager für überwiegend jüdische Häftlinge aus fast allen europäischen Ländern, besonders aus Polen und Ungarn. Auf dem SS-Truppenübungslatz »Kurmark« waren 6000 bis 8000 Häftlinge eingesetzt, von denen maximal 500 den Krieg überlebten. Bei der Auflösung des Lagers sind mehr als 1300 kranke Häftlinge ermordet und in Massengräbern in der Umgebung verscharrt worden. Bisher wurden 589 von ihnen gefunden.
Seit 1973 gibt es eine Mahnmalsanlage in Lieberose, Bahnhofstraße 4, die von der Stadt Lieberose und dem Verein zur Förderung der Antifaschistischen Mahn- und Gedenkstätte Lieberose e.V. betreut wird und zu der ein Museum gehört.
2003 errichtete die Kirchengemeinde in Jamlitz auf dem ehemaligen Lagergelände in Jamlitz die Dokumentationsstätte KZ-Außenlager Lieberose 1943 bis 1945. 2018 schuf die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten neben der Freiluftausstellung einen neuen Gedenkort.
Künftig soll die Gedenk- und Bildungsarbeit in enger Kooperation zwischen der Kirchengemeinde, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und dem Justus-Delbrück-Haus | Akademie für Mitbestimmung Bahnhof Jamlitz sowie weiteren Bildungsträgern ausgebaut werden.
Die Dokustelle organisiert mit ihren Partnern mehrere Gedenkveranstaltungen im Jahr, Film- und Ausstellungsvorhaben, bietet nach Absprache Führungen, Seminare und thematische Bildungsveranstaltungen an. Ein Geschichts- und Zeitzeugen-Archiv steht für eigene Forschungen zu Verfügung.
Anschrift:
Gedenkstätte Lieberose-Jamlitz
Kiefernweg, 15686 Jamlitz
Open-Air-Ausstellung jederzeit zugänglich
Eintritt Frei
Tel.+49 (0)33671280032
Fax: +49 (0)336712140
info@die-lager-jamlitz.de
www.die-lager-jamlitz.de
I
n Schöneweide befindet sich das letzte in Berlin noch weitgehend erhaltene ehemalige NS-Zwangsarbeiterlager. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte es zu den mehr als 3.000 über das Stadtgebiet verteilten Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter. Das Lager wurde ab 1943 im Auftrag des »Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt« für über 2.000 Arbeitskräfte in der Nähe großer Rüstungsbetriebe errichtet und umfasste 13 Unterkunftsbaracken aus Stein. Hier waren zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen verschiedener Nationalitäten, italienische Militärinternierte sowie weibliche KZ-Häftlinge untergebracht.
Im Sommer 2006 eröffnete auf einem Teil des heute denkmalgeschützten historischen Geländes das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit als Ausstellungs-, Archiv- und Lernort. 2010 kam »Baracke 13« dazu, die von allen Baracken noch die meisten Spuren aus der Kriegszeit aufweist – u.a. Inschriften von italienischen Zwangsarbeitern im Keller. In den ehemaligen Unterkunftsstuben der restaurierten Baracke veranschaulichen Zitate von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter die alltägliche Lebenssituation im Lager.
Seit Mai 2013 informiert die Dauerausstellung »Alltag Zwangsarbeit 1938-1945« über die Geschichte der NS-Zwangsarbeit als allgegenwärtiges Massenphänomen, seit 2016 klärt die Ausstellung »Zwischen allen Stühlen« über die italienischen Militärinternierten auf.
Ein Audioguide in mehreren Sprachen führt durch die Ausstellungen, das Außengelände und die nähere Umgebung. Das Dokumentationszentrum organisiert öffentliche Vortragsveranstaltungen und bietet Führungen, Seminare und Workshops an.
Anschrift
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide
Britzer Straße 5
12439 Berlin
Tel.: +49 (0)30-63 90 28-80
Fax: +49 (0)30-63 90 28-82 9
E-Mail: schoeneweide@topographie.de
Internet: www.ns-zwangsarbeit.de
S-Bahnhof Berlin-Schöneweide, dann 10 Minuten Fußweg
Bus 160 oder 167, Haltestelle Britzer Straße
Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr
Preise:
Eintritt frei
Kostenfreie Führungen, Seminare, Workshops für Schulklassenund Erwachsene nach Vereinbarung
Führungen auf Deutsch, Englisch, Polnisch, Russisch, Französisch, Italienisch und Serbokratisch
Öffentliche Führungen jeden
Samstag und Sonntag um 15 Uhr – Deutsch
Sonntag um 11 Uhr – Englisch
In der Villa Minoux am Großen Wannsee, dem Gästehaus des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, kamen am 20. Januar 1942 hochrangige Vertreter des SS- und Polizeiapparats, der Ministerialbürokratie und der NSDAP zu einer Besprechung über die »Endlösung der Judenfrage« zusammen. Seit 1992 arbeitet dort die Gedenk- und Bildungsstätte mit einer ständigen Ausstellung in den historischen Räumen der Wannsee-Konferenz, mit einer Spezialbibliothek und einem differenzierten pädagogischen Angebot (Führung mit Gesprächen in der Ausstellung, Kleingruppenarbeit in Ausstellung und Bibliothek, ganz- und mehrtägige Seminare).
Ausstellung und Bibliothek stehen Einzelbesuchern offen; Gruppen müssen sich längerfristig vorher anmelden, insbesondere wenn diese pädagogische Angebote wahrnehmen wollen. Die gewünschten Themen, der Einbezug von mitgebrachten Vorkenntnissen oder Fragestellungen und die pädagogischen Arbeitsformen werden zwischen den Referenten und den Betreuern der Gruppen detailliert vorbesprochen. Zielgruppen sind Schüler aller Schularten, junge Menschen während ihrer Berufsausbildung, Erwachsene in der beruflichen oder politischen Weiterbildung und Multiplikatoren. Für Angehörige diverser Berufsfelder hat die Gedenkstätte berufsspezifische Studientage entwickelt, die zum Thema haben, wie sich Vertreter des eigenen Berufsfeldes zu den nationalsozialistischen Verbrechen verhalten haben.
Das Bildungsangebot ist für Schüler kostenlos, Berufstätige werden um einen Beitrag von zwei Euro gebeten. Führungen und Seminare können in vielen europäischen Sprachen und in Hebräisch stattfinden.
Anschrift
Gedenk- und Bildungsstätte
Haus der Wannsee-Konferenz
Am Großen Wannsee 56-58
14109 Berlin
Tel.: +49 (0)30-80 50 01-0
Fax: +49 (0)30-80 50 01-27
E-Mail: office@ghwk.de
Internet: www.ghwk.de
Regional- und S-Bahn bis Bahnhof Wannsee, dann Bus 114 bis Haus der Wannsee-Konferenz
Öffnungszeiten:
Ständige Ausstellung »Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden«
täglich 10-18 Uhr, außer an gesetzlichen Feiertagen und am 24. sowie 31. Dezember
Bibliothek: Mo-Fr 10-18 Uhr
Preise:
Eintritt frei (2 Euro Spende erbeten)
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich in der Stauffenbergstraße 13-14 am historischen Ort des Umsturzver-suches vom 20. Juli 1944 im ehemaligen Oberkommando des Heeres. Seit 1953 ist der Ehrenhof ein Ort der Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Die Dauerausstellung »Widerstand gegen den Nationalsozialis-mus« dokumentiert in der zweiten Etage in 18 Bereichen die gesamte soziale Breite und weltanschauliche Vielfalt des Kampfes gegen die nationalsozialistische Diktatur. Wechselnde Sonderausstellungen sowie ein vielfältiges Veranstaltungs- und Veröffentlichungsangebot widmen sich vertiefend einzelnen Themen. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist ein Ort der Erinnerung, der politischen Bildungsarbeit, des aktiven Lernens, der Dokumentation und der Forschung. Sie will zeigen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben.
Anschrift
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stauffenbergstraße 13-14
10785 Berlin
Tel.: +49 (0)30-26 99 50-00
Fax: +49 (0)30-26 99 50-10
E-Mail: sekretariat@gdw-berlin.de
Internet: www.gdw-berlin.de
Bus M 29
Haltestelle Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Bus M 48, Bus M 85
Haltestelle Kulturforum,
ca. 5 Minuten Fußweg
Bus 200
Haltestelle Tiergartenstraße,
ca. 5 Minuten Fußweg
U1
Haltestelle Kurfürstenstraße,
ca. 10 Minuten Fußweg
U2, S1, S2, S25
Haltestelle Potsdamer Platz,
ca. 10 Minuten Fußweg
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9 – 18 Uhr
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen: 10 – 18 Uhr
Geschlossen: 24. bis 26. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar
Preise:
Eintritt Frei
Öffentliche Führung
in deutscher Sprache jeden Sonntag 15 Uhr durch ausgewählte Themenbereiche der Dauerausstellung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kostenfreie Führungen für Gruppen ab 8 Pers. in deutscher, englischer, französischer, italienischer Sprache nach Anmeldung (möglichst acht Wochen vor gewünschtem Termin)
Kostenfreie Audioführung durch die Dauerausstellung in deutscher, englischer, französischer, italienischer, spanischer, polnischer und türkischer Sprache
Kostenfreie Videoführung in deutscher Gebärdensprache
Im »Alten Zuchthaus«, direkt im Stadtzentrum von Brandenburg an der Havel am Nicolaiplatz gelegen, wurde 1939 eine von sechs Mordstätten der »Aktion T4« eingerichtet. Hier wurden zwischen Januar und Oktober 1940 ca. 9.000 Kranke und Behinderte aus psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mitteldeutschen Raums einschließlich Berlins durch Giftgas getötet.
Die Dauerausstellung hebt die Bedeutung der Euthanasie-Mordanstalt als Ort einer »Probevergasung« sowie des systematischen Massenmords an jüdischen Anstaltspatienten hervor. Außerdem thematisiert sie die direkte Verbindungslinie, die von der Tötungsanstalt in Brandenburg zum Genozid an den europäischen Juden führt. Ein Gedenkbuch nennt die Namen von 8.237 identifizierten Opfern. Anhand von Fotos und Dokumenten aus dem Besitz der Familien werden rund 30 Biografien von Ermordeten nachgezeichnet. Nur wenige mutige Menschen wie Lothar Kreyssig, Vormundschaftsrichter am Brandenburger Amtsgericht, nutzten ihr Wissen und ihre Position, um Abtransport und Ermordung der Patientinnen und Patienten zu verhindern.
Anschrift
Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde
Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel
Tel. +49 (0)3381-7935-112 oder -113
Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1, 2 oder 6 bis Haltestelle Nicolaiplatz
A3 aus Berlin auf die B1, am Hauptbahnhof Brandenburg vorbei, abbiegen in die Bauhofstraße, rechts Neuendorfer Straße
Internet: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de
E-Mail: brandenburg(at)stiftung-bg.de
Öffnungszeiten:
Der Open-Air Gedenkort ist jederzeit zugänglich. Die Ausstellung ist Do/Fr 13-17 Uhr und Sa/So 10-17 Uhr geöffnet. Führungen und Seminare sind auch zu anderen Zeiten möglich.
Preise:
Eintritt frei. Führungen nach Anmeldung. Für Gruppen bis zu 15 Personen 15 Euro, bis zu 30 Personen 25 Euro.
Die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem In- und Ausland ist ein europäischer Ort des stillen Gedenkens. Zwischen 1933 und 1945 wurden hier fast 3.000 Menschen nach Unrechtsurteilen der NS-Justiz hingerichtet. Zu ihnen gehörten mehr als 1.400 Deutsche und mehr als 1.400 Menschen aus über 19 anderen Nationen. Der Raum, in dem die Hinrichtungen stattfanden, ist heute Gedenkraum. Im Raum daneben wird die Praxis der nationalsozialistischen Justiz in einer Dauerausstellung in deutscher und englischer Sprache dokumentiert. An einem Terminal sind Lebensdaten aller in Plötzensee Ermordeten abrufbar. Diese Dokumentation wird laufend ergänzt.
Die Gedenkstätte Plötzensee wird inhaltlich und organisatorisch von der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand betreut.
Der Ort dient dem stillen Gedenken.
Anschrift
Gedenkstätte Plötzensee
Hüttigpfad
13627 Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf
Tel.: +49 (0)30 26 99 50 00
Fax: +49 (0)30 26 99 50 10
E-Mail: info@gdw-berlin.de
Internet: www.gedenkstaette-ploetzensee.de
Bus 123 bis „Gedenkstätte Plötzensee” (3 Minuten Fußweg)
Öffnungszeiten:
täglich: 9 – 17 Uhr
Preise:
Eintritt frei
Kostenfreie Führungen für Gruppen (8 bis 30 Personen) in deutscher und englischer Sprache. Buchungsanfragen unter: bildungploetzensee@gdw-berlin.de (möglichst acht Wochen vor gewünschtem Termin)
Die Gedenkstätte Stille Helden erinnert an Jüdinnen und Juden, die sich der nationalsozialistischen Verfolgung widersetzt, sowie an jene, die ihnen dabei geholfen haben. Das Beispiel der vielfach als »stille Helden« bezeichneten Helferinnen und Helfer zeigt, dass es auch im nationalsozialistischen Deutschland und im deutsch besetzten Europa möglich war, Verfolgte zu unterstützen.
Die Dauerausstellung informiert über die Verfolgung und die Zwangslage der Jüdinnen und Juden angesichts der drohenden Deportationen und über den Entschluss Einzelner, sich durch Flucht in den Untergrund der tödlichen Bedrohung zu widersetzen. Sie thematisiert die Bedingungen des Lebens im Untergrund ebenso wie das Handeln und die Motive derjenigen, die den Verfolgten halfen.
Im Mittelpunkt stehen sieben Beispiele für Rettungsversuche aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Ausstellung zeigt nichtjüdische, aber auch jüdische Helferinnen und Helfer ebenso wie Rettungsnetzwerke, erfolgreiche wie auch gescheiterte Rettungsversuche. Auch die Verfolgten werden in den Blick genommen: Sie mussten die aktive Entscheidung treffen, sich der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Mordpolitik zu widersetzen.
Anschrift
Gedenkstätte Stille Helden
in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stauffenbergstr. 13-14
10785 Berlin
Tel.: +49 (0)30-26 39 23 – 822
Tel.: +49 (0)30-26 99 50 – 20
E-Mail: info@gedenkstaette-stille-helden.de
Internet: www.gedenkstaette-stille-helden.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9 – 18 Uhr
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen: 10 – 18 Uhr
Kostenfreie Führungen für Gruppen ab 10 Pers. in deutscher, englischer,
französischer und einfacher Sprache nach Anmeldung (möglichst sechs Wochen vor gewünschtem Termin)
Preise:
Eintritt frei
Bei Heranrücken der Front trieb die SS am 21. April 1945 mehr als 30.000 Häftlinge des KZ Sachsenhausen, unter ihnen Frauen und Kinder, zu Fuß Richtung Nordwesten auf einen Todesmarsch. Für die meisten von ihnen endete der Marsch mit ihrer Befreiung zwischen dem 3. und 6. Mai 1945 im Raum Parchim-Ludwigslust-Schwerin, Hunderte starben unterwegs oder wurden von der SS erschossen.
Vom 23. bis zum 29. April wurde der Großteil der Kolonnen, mehr als 16.000 Häftlinge, im Belower Wald nahe Wittstock zusammengezogen. Sie lagerten ohne Unterkunft und Versorgung im Wald, mit Stacheldraht umzäunt und von einer Postenkette bewacht. Die Kommandoführer waren in einem dem Waldstück gegenüber liegenden Hirtenhaus untergebracht, der KZ-Kommandant Kaindl samt Begleitung für kurze Zeit in Below. Nach Verhandlungen mit der SS wurde einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes gestattet, Lebensmittelpakete zu verteilen und im benachbarten Dorf Grabow ein Nothospital einzurichten.
Die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald wurde nach umfassender Neugestaltung im April 2010 anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung wiedereröffnet. Im Mittelpunkt steht das rund 20.000 m² große historische Waldgelände. Zahlreiche Bäume tragen Inschriften, die von Häftlingen stammen. Neben dem Wald befindet sich auf einem Plateau die neue Open-Air-Ausstellung »April 1945: Der Todesmarsch der Häftlinge des KZ Sachsenhausen«. Auf Glasstelen informiert sie mit Texten, Fotos, Dokumenten, Zeichnungen und zahlreichen Berichten von Überlebenden über die Räumung des KZ Sachsenhausen, den Todesmarsch, das Waldlager in Below und die Befreiung. In einer klimatisierten Vitrine werden außerdem Fundstücke aus dem Belower Wald gezeigt.
Im ehemaligen Museumsgebäude, das 2002 bei einem rechtsextremistischen Brandanschlag schwer beschädigt wurde, befindet sich eine pädagogische Projektwerkstatt.
Anschrift
Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald
Außenstelle der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Belower Damm 1
16909 Wittstock
Tel: +49 (0)39925-2478
Fax: +49 (0)39925-77835
E-Mail: below@gedenkstaette-sachsenhausen.de
Internet: www.below-sbg.de
A 24 (Berlin-Hamburg, Abfahrt Pritzwalk) und über die A 19 (Berlin-Rostock, Abfahrt Wittstock); in Wittstock L 153 Richtung Röbel, hinter Alt Daber links, Beschilderung folgen.
Öffnungszeiten:
Die Open-Air-Ausstellung und das historische Waldgelände sind bei Tageslicht begehbar.
Für pädagogische Projektarbeit und Führungen ist eine Voranmeldung erforderlich.
Das Büro und der Buchverkauf sind Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
24.-26. Dezember, 31. Dezember sowie 1. Januar geschlossen
Preise:
Eintritt frei
1936 errichtete die SS am Stadtrand von Oranienburg das Konzentrationslager Sachsenhausen. Als Modelllager in unmittelbarer Nähe Berlins nahm Sachsenhausen eine Sonderstellung im System der Konzentrationslager ein. Hier befand sich auch die Verwaltungszentrale der SS für sämtliche Konzentrationslager. Bis 1945 waren im KZ Sachsenhausen mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert, Zehntausende kamen durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden Opfer von systematischen Vernichtungsaktionen.
Von 1945-50 befand sich im Kernbereich des ehemaligen Konzentrationslagers das sowjetische Speziallager Nr. 7 / Nr.1. In den Baracken wurden durch den sowjetischen Geheimdienst erneut 60.000 Menschen inhaftiert, etwa 12.000 von ihnen starben an Hunger und Krankheiten. Seit 1993 ist die 1961 eröffnete Gedenkstätte Bestandteil der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Die internationale Jugendbegegnungsstätte »Haus Szczypiorski« steht für mehrtägige Lernangebote zur Verfügung.
Derzeit gibt es zwölf Dauerausstellungen zu verschiedenen Aspekten des historischen Ortes:
- Ereignisse und Entwicklungen
- jüdische Häftlinge
- »Alltag« der Häftlinge
- Medizin und Verbrechen
- Mord und Massenmord
- Stadt und Lager
- Zellenbau
- KZ Oranienburg
- Geschichte der Gedenkstätte
- Inspektion der Konzentrationslager
- Konzentrationslager-SS
- sowjetisches Speziallager).
Anschrift
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22
D-16515 Oranienburg
Tel: +49 (0)3301-200-0
Fax: +49 (0)3301-200-201
Besucherdienst / Anmeldung: +49 (0)3301-200-200
Archiv: +49 (0)3301-200-300
Bibliothek: +49 (0)3301-200-301
E-Mail: besucherdienst@gedenkstaette-sachsenhausen.de
Internet: www.sachsenhausen-sbg.de
Bahn:
RE 5 ab Berlin Hbf., RB 12 ab Berlin-Lichtenberg, RB 20 ab Potsdam Hbf. bis Oranienburg.
Fast alle Museen und Ausstellungen verfügen über einen behindertengerechten Zugang.
Öffnungszeiten:
Februar bis Oktober: 8.30-17 Uhr
November bis Januar: 8.30 – 16 Uhr
Montags sind die Museen, das Archiv und die Bibliothek geschlossen. Die Open-air-Dokumentation „Mord und Massenmord im KZ Sachsenhausen” , der Gedenkort „Station Z” sowie das Besucherinformationszentrum sind geöffnet.
Archiv und Bibliothek: dienstags bis freitags von 9.00 – 15.30 Uhr
Preise:
Der Eintritt ist frei.
Angebote des Pädagogischen Dienstes sind kostenpflichtig.
Gruppenführungen/Projekttage bis max. 15 Pers.: 15 Euro
Gruppenführungen/Projekttage bis max. 30 Pers.: 25 Euro
Bei fremdsprachigen Führungen wird ein Aufschlag von 25 Euro erhoben.
Die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden besteht aus zwei Teilen: der ehemaligen Hinrichtungsstätte der NS-Justiz und der Dauerausstellung im ehemaligen Wohnhaus des Anstaltsdirektors.
Die ehemalige Hinrichtungsstätte befindet sich innerhalb des Sicherungsbereichs der heutigen Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel. Dort wurden zwischen 1940 und 1945 2.032 Todesurteile an Männern aus ganz Europa vollstreckt. Gruppen können diesen Teil der Gedenkstätte nach vorheriger Anmeldung besichtigen.
Das Gebäude der Dauerausstellung »Auf dem Görden« liegt außerhalb der heutigen Justizvollzugsanstalt circa 200 Meter von ihrem Eingang entfernt und ist öffentlich zugänglich. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Haftanstalt während des Nationalsozialismus und in der DDR-Zeit. Einführend wird der Reformstrafvollzug der Weimarer Republik thematisiert; am Ende steht eine Medienstation, die sich mit dem Justizvollzug der Gegenwart beschäftigt. Mit Originalobjekten, Fotografien, Filmaufnahmen, Dokumenten und Zeitzeugeninterviews erzählt die Ausstellung vom Schicksal der Inhaftierten und ihrem Haftalltag. Darunter sind selbstgefertigte Alltagsgegenstände der Gefangenen, aber auch Handfesseln und Abschiedsbriefe der Menschen, die die NS-Justiz in Brandenburg hinrichten ließ.
Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg
Lage:
Anton-Saefkow-Allee 22 (Gedenkort) und 38 (Dauerausstellung),
14772 Brandenburg/Havel
Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1, 12 bis zur Endhaltestelle Anton-Saefkow-Allee
Autobahn A2, Abfahrt Brandenburg, in Brandenburg auf der Bundesstraße 1 Richtung Genthin
Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel
Tel. +49 (0)3381-7935-112 oder -113
E-Mail: brandenburg@stiftung-bg.de
Internet: www.brandenburg-zuchthaus-sbg.de
Öffnungszeiten der Dauerausstellung:
Do/Fr: 13.00 – 17.00 Uhr
Sa/So/feiertags: 10.00 – 17.00 Uhr
Die Gedenkstätte in der JVA Brandenburg kann nur nach vorheriger Anmeldung bei den Gedenkstätten Brandenburg an der Havel besichtigt werde
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges irrte ein Zug mit etwa 2.500 jüdischen Häftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen zwischen den Fronten Richtung Süden. Bis zuletzt benutzte das NS-Regime die Häftlinge als Geiseln, um sich in Verhandlungen mit den Alliierten Vorteile zu verschaffen. Nachdem die SS-Bewacher geflohen waren, stießen Soldaten der Roten Armee am 23. April 1945 in Tröbitz auf den Transport. Auf Befehl der Befreier wurden die Insassen im ehemaligen Bergarbeiterdorf untergebracht. Die Bewohner mussten ihre Häuser räumen, Lebensmittel zur Verfügung stellen und an der Pflege der Kranken mitwirken. Trotzdem starben in den nächsten Wochen mehr als 300 Juden und 26 Dorfbewohner an Erschöpfung und Krankheiten. Die Verstorbenen bestattete man in Gräbern in und um Tröbitz. Bis Ende August 1945 wurden die Überlebenden in ihre Herkunftsländer repatriiert.
Zur Zeit der DDR entwickelte sich in Tröbitz um diese Ereignisse eine lebendige Erinnerungskultur. 1966 wurde der neugestaltete Jüdische Ehrenfriedhof geweiht. Seit 2015 zeichnet eine Open-Air-Ausstellung anhand von Häftlingszeichnungen, Zeitzeugenaussagen und Biografien die Geschichte des Transportes nach. Der zentrale Ort der Information ist durch dezentrale Informationstafeln an Orten ehemaliger und bestehender Massengräber ergänzt.
Anschrift:
A13 (Berlin-Dresden, Abfahrt Duben); B 87 nach Luckau; über B 96 (Münchhausen rechts) und L60 nach Doberlug-Kirchhain, weiter nach Tröbitz
Führungen nach Vereinbarung
Die Dokumentationsstätte zum »Verlorenen Transport« befindet sich vor dem Jüdischen Ehrenfriedhof am Ende der Schulstraße in Tröbitz.
Dokumentationsstätte und dezentrale Erinnerungsorte sind ganzjährig zugänglich. Der Jüdische Ehrenfriedhof ist am Schabbat (Samstag) und an jüdischen Feiertagen geschlossen. Beim Besuch des Friedhofs werden männliche Besucher gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Tel.: +49 (0)152 29373385
info@gemeinde-troebitz.de
www.gemeinde-troebitz.de
Das 1939 in der Nähe von Fürstenberg/Havel errichtete KZ Ravensbrück war das größte Konzentrationslager für Frauen auf deutschem Reichsgebiet. Zwischen 1939 und 1945 sind 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des »Jugendschutzlagers Uckermark« als Häftlinge registriert worden. Die Häftlinge stammten aus über 40 Nationen, unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder in Folge medizinischer Experimente. Der Befreiung durch die Rote Armee am 30. April 1945 folgte die militärische Nachnutzung des Geländes bis 1994. Die 1959 außerhalb der historischen Lagermauern eröffnete Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück gehört seit 1993 zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Die um weitläufige Bereiche des historischen KZ-Komplexes erweiterte Gedenkstätte Ravensbrück verbindet heute Erinnerungs- und Forschungsarbeit mit historisch-politischen Bildungsangeboten. 2002 wurde die Internationale Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück mit angegliederter Jugendherberge eröffnet. Hier führt der pädagogische Dienst der Gedenkstätte Mehrtagesveranstaltungen durch. Außerdem werden Führungen und Projekttage angeboten. Seit 2007 beginnt und endet der Rundgang in einem neuen Besucherzentrum.
Im April 2013 wurde in der ehemaligen SS-Kommandantur die neue Hauptausstellung »Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück – Geschichte und Erinnerung« eröffnet. Sie gibt erstmals einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Lagerkomplexes Ravensbrück mit dem Frauen-Konzentrationslager, dem Männerlager, dem »Jugendschutzlager Uckermark«, dem »Siemens-Lager« und den zahlreichen Außenlagern. Darüber hinaus sind in einem der ehemaligen Aufseherinnenhäuser und im ehemaligen Wohnhaus des Kommandanten Ausstellungen über die Aufseherinnen und über die SS-Offiziere im KZ Ravensbrück zu sehen. Im ehemaligen Zellenbau informiert eine Ausstellung über die Geschichte des Lagergefängnisses.
Anschrift
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel
Tel.: +49 (0)33 093-60 38-5
Fax: +49 (0)33 093-60 38-6
E-Mail: paedagogik@ravensbrueck.de
Internet:www.ravensbrueck-sbg.de
RE 5 ab Berlin-Hbf. bis Bhf. Fürstenberg/Havel
Fußweg zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ca. 3 km
Öffnungszeiten:
Di-So 9-17 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr)
Das Gedenkstättengelände ist von 9-18 Uhr zugänglich, im Sommerhalbjahr (1. Mai – 30. September) bis 20 Uhr
Preise:
Eintritt frei
Führungen, Projekttage, Seminare nach Vereinbarung: die Kosten finden Sie unter https://www.ravensbrueck-sbg.de/bildungsangebote/gruppenfuehrungen/
Das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt. Hier beschäftigte der Kleinfabrikant Otto Weidt während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde, seh- oder hörbehinderte Jüdinnen und Juden. Sie stellten Besen und Bürsten her. Verschiedene Lebensgeschichten berichten von Otto Weidts Bemühungen, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen. Als die Bedrohung immer größer wurde, suchte er gemeinsam mit anderen Helferinnen und Helfer für einige von ihnen Verstecke. Eines davon befand sich in den Räumen des heutigen Museums.
Anschrift
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Rosenthaler Straße 39
Erster Hof, linker Aufgang
10178 Berlin
Tel.: +49 (0)30-28 59 94-07
E-Mail: info@museum-blindenwerkstatt.de
Internet: www.museum-blindenwerkstatt.de
S-Bahnhof Hackescher Markt
U-Bahnhof Weinmeisterstraße
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9-18 Uhr
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen: 10 – 18 Uhr
Geschlossen: 24. bis 26. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar
Preise:
Eintritt frei
Führungen sind kostenfrei und in deutscher, englischer, französischer, italienischer, hebräischer und einfacher deutscher Sprache ab einer Gruppengröße von 8 Personen möglich. Wir bieten auch Führungen für Gruppen von blinden und sehbehinderten sowie gehörlosen Menschen an. Eine Anmeldung ist erforderlich. Sie sollte 6-8 Wochen vor dem gewünschten Termin erfolgen.
Im Anschluss an die Führung im Museum ist ein Rundgang durch die Spandauer Vorstadt möglich. Dort findet man Spuren, die unmittelbar mit der Geschichte der Blindenwerkstatt in Verbindung stehen.
Die Ausstellung ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Zum jüdischen Neujahrsfest 1866 wurde die Neue Synagoge in Berlin feierlich eingeweiht. Mit 3.200 Sitzplätzen war sie die größte Synagoge Deutschlands. Sie war mit ihrem maurischen Stil, inspiriert von der Alhambra in Granada, und mit ihrer vergoldeten Kuppel weltweit bekannt. Im Novemberpogrom 1938 wurde das Gebäude geschändet, vor größeren Schäden jedoch bewahrt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von Bomben schwer beschädigt, der Synagogenhauptraum 1958 gesprengt. Im Mai 1995 wurden die restaurierten Gebäudeteile als Centrum Judaicum mit der Dauerausstellung »Tuet auf die Pforten« wiedereröffnet.
Das heutige Centrum Judaicum sieht sich als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft und dient deshalb auch als Informationsstelle für jüdisches Leben. Wechselnde Ausstellungen machen jüdische Geschichte und Gegenwart plastisch und begreifbar. Spuren der Geschichte in der Gegenwart lenken unseren Blick auf jüdische Orte im Berliner Stadtraum. Wir widmen uns diesen Stätten, etwa durch Spurensuchen in unseren Bildungsangeboten, und auch durch Beschäftigung mit menschlichen Beziehungen zu diesem Stadtraum. Unsere Nachbarschaft, die Spandauer Vorstadt, ist dabei ein wichtiger Mittelpunkt.
Besucher können sich für eine Gruppenführung anmelden oder Audioguides in 14 verschiedenen Sprachen durch die Dauerausstellung »Tuet auf die Pforten« ausleihen.
Anschrift
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30-88 02 83-00
Fax: +49 (0)30-88 02 84-83
E-Mail: office@centrumjudaicum.de
Internet: www.centrumjudaicum.de
S-Bahn: Oranienburger Straße, Hackescher Markt
U-Bahn: Oranienburger Tor (U6)
Weinmeisterstraße (U8)
Tram: Oranienburger Straße (M1, M5)
Öffnungszeiten:
April – September: So – Mo 10 – 20 Uhr,
Di – Do 10 – 18 Uhr, Fr 10 – 17 Uhr
Oktober – März: So – Mo 10 – 18 Uhr,
Fr 10 – 14 Uhr
Kuppel geöffnet
Winter (Okt – Mrz)
So-Do 10-18 Uhr, Fr 10-15 Uhr
Kuppel geschlossen
Preise:
7,00 € normal / 4,50 € ermäßigt
Führungen:
Das Centrum Judaicum bietet nach vorheriger Anmeldung Führungen für Gruppen durch die ständige Ausstellung »Tuet auf die Pforten« sowie die Umgebung der Neuen Synagoge an.
Kontakt und Buchung:
Tel.: +49 (0)30-88028316
E-Mail: info@centrumjudaicum.de
Der Gebäudekomplex Gedenkstätte Lindenstraße befindet sich im historischen Stadtzentrum Potsdams fußläufig vom Landtag im wiederaufgebauten Stadtschloss und vom Holländischem Viertel entfernt. 1734 als barockes Palais errichtet, diente er seit Mitte des 19. Jh. als Gericht und Gefängnis. 1910 erfolgte der Gefängnisneubau.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Justiz zum staatlichen Verfolgungsinstrument: Ab Sommer 1934 tagte ein Erbgesundheitsgericht, eines von mehr als 200 Erbgesundheitsgerichten des Deutschen Reichs, in der Lindenstraße. Mindestens 3.300 Personen wurden allein in Potsdam als erbkrank diffamiert und per Beschluss zur Zwangssterilisation verurteilt.
Infolge von Zerstörungen durch Bombenangriffe verlegte der Volksgerichtshof im Herbst 1943 einige Senate nach Potsdam; die Untersuchungshäftlinge waren vor ihrer Verhandlung in der Lindenstraße inhaftiert.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte das sowjetische MGB/NKWD das Gebäude als Gefängnis und Gerichtsort sowjetischer Militärtribunale für das Land Brandenburg. Von 1952-1989 diente der Gebäudekomplex Lindenstraße als Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR für den Bezirk Potsdam.
Einzelbesucher können die Dauerausstellung alleine oder im Rahmen öffentlicher Führungen erkunden. Ein Ausstellungsleitfaden wird auf Englisch, Spanisch, Französisch, Polnisch und Russisch angeboten.
Besuchergruppen können über den Besucherservice vor Ort vertiefende Führungen oder Workshops buchen.
Anschrift:
Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstraße 54, 14467 Potsdam
In Potsdam Tram 91, 94, 98 oder Bus 605, 695 bis Haltestelle Dortusstraße.
Von Berlin S7 Richtung Potsdam Hauptbahnhof, RE 1 Richtung Brandenburg/Magdeburg und RE 21 Richtung Golm bis Potsdam Hauptbahnhof.
Reisebusse können auf dem Busplatz am Bassinplatz parken.
Öffnungszeiten:
Di–So 10–18 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)
Preise:
2 Euro, ermäßigt: 1 Euro (mit Führung zusätzlich 1 Euro)
Öffentliche Führungen jeden Samstag um 14 Uhr (Anmeldung nicht erforderlich)
Tel: +49 (0)331289 61 12
fuehrung@gedenkstaette-lindenstrasse.de
www.gedenkstaette-lindenstrasse.de
Auf dem heutigen Gelände der »Topographie des Terrors« befanden sich von 1933 bis 1945 die zentralen Institutionen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparats: das Geheime Staatspolizeiamt, die SS-Führung und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt.
Seit 1987 informiert die Dokumentation »Topographie des Terrors« über den historischen Ort und macht die europäische Dimension der NS-Schreckensherrschaft sichtbar. Im Mai 2010 wurde das neue Dokumentationszentrum Topographie des Terrors eröffnet. Im Ausstellungs- und Dokumentationsgebäude befinden sich neben der deutsch-englischsprachigen Dauerausstellung auch eine Präsenzbibliothek mit ca. 40000 Medieneinheiten und ein Seminarzentrum. Das Gelände mit seinen materiellen Spuren ist durch Informationselemente historisch kommentiert.
Zu den Arbeitsschwerpunkten der Stiftung Topographie des Terrors gehört die Präsentation von Ausstellungen, die Durchführung von öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie von Konferenzen und Seminaren. National wie international nimmt die Stiftung zahlreiche Koordinierungs- und Beratungsaufgaben im Bereich der Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur wahr. Seit 2006 betreut sie das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide.
Anschrift
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors
Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin-Kreuzberg
Tel.: +49 (0)30-25 45 09-50
Fax: +49 (0)30-25 45 09-55
E-Mail: info@topographie.de
Internet: www.topographie.de
Bibliothek (Mo-Fr 10-17 Uhr)
Fon: +49 (0)30-25 45 09-23
Fax: +49 (0)30-25 45 09-66
E-Mail: bibliothek@topographie.de
Geschäftsstelle
Fon: +49( 0)30-25 45 09-0
Fax: +49 (0)30-25 45 09-99
E-Mail: info@topographie.de
S-Bahn Potsdamer Platz, Anhalter Bahnhof
U-Bahn Potsdamer Platz, Kochstraße
Bus M 29, Haltestelle Anhalter Bahnhof
Bus M 41, Haltestelle Abgeordnetenhaus
Öffnungszeiten:
täglich 10-20 Uhr
Führungen nach Vereinbarung
Kulturprojekte Berlin
Telefon: +49 (0)30-254509-70
E-Mail: fuehrungen@topographie.de
Preise:
Eintritt frei