Stefan Roloff: Zeitzeugnisse – Überlebende der Roten Kapelle sprechen
14. Juli bis 4. Dezember 2022
Für die Geschichte des Berliner Widerstandsnetzwerkes Rote Kapelle war 1942 ein Jahr, in dem die Aktivitäten im Kampf gegen den Nationalsozialismus noch einmal verstärkt wurden. Es war auch das Jahr, in dem die Geheime Staatspolizei die Gruppe aufdeckte. Im Herbst 1942 nahm die Sonderkommission „Rote Kapelle“ mehr als 120 Menschen fest, im Winter 1942/43 folgten 49 Todesurteile des Reichskriegsgerichts. Andere wurden ohne jedes Verfahren ermordet. Diese Ereignisse jähren sich 2022 zum 80. Mal.
Stefan Roloff fand als international anerkannter Künstler und Sohn eines Überlebenden der Roten Kapelle einen ganz persönlichen Zugang zu elf Beteiligten des Geschehens in den 1940er Jahren. Ab 1998 begleitete er sie meist über einen längeren Zeitraum mit der Kamera und ließ sich ihre Sichtweisen einfühlsam schildern. In verschiedenen Ausstellungen und Filmprojekten setzte Stefan Roloff sich mit ihrer Geschichte künstlerisch auseinander.
Die Ausstellung und der Katalog können keine Gesamtdarstellung des Berliner Widerstandsnetzwerkes sein. In dieser Videoinstallation kommen vielmehr Überlebende der Roten Kapelle, Familienangehörige und Freunde selbst zu Wort. Wir können ihnen zuhören.
Die Videoinstallation wird ergänzt durch die Dokumentation „Rote Kapelle – Lebenswege im Widerstand“, die exemplarisch zeigt, wie vielfältig die Lebenswege jener Menschen waren, die sich in den Berliner Widerstandskreisen zusammengefunden hatten. Sie waren unterschiedlichster sozialer Herkunft und weltanschaulicher Auffassung.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Mo – Fr 9 – 18 Uhr
Sa, So und an Feiertagen 10 – 18 Uhr