Konzentrationslager Oranienburg 1933-1934
In einer ehemaligen Brauerei mitten in der Stadt Oranienburg richtete die örtliche SA am 21. März 1933 das erste Konzentrationslager in Preußen ein. Über 3000 Häftlinge, vor allem politische Gegner der Nationalsozialisten, wurden dort gedemütigt und misshandelt, einige sogar ermordet. Die Ausstellung zeigt anhand von Kunstwerken, Gegenständen, Dokumenten, Filmen und Hörbeispielen den raschen Übergang vom Straßenterror zum staatlich organisierten KZ-System.
Mit dieser Ausstellung erinnert die Gedenkstätte am Beispiel des ersten frühen KZ Oranienburg an die Anfänge des Terrorsystems im Nationalsozialismus und dokumentiert mit eindrucksvollen Exponaten den raschen Übergang vom Straßenterror zum staatlich organisierten KZ-System. Die ersten Konzentrationslager in Deutschland waren, wie die Ausstellung kenntlich macht, vor allem örtliche »Lager der Rache«, in denen die Nationalsozialisten ihre politischen und intellektuellen Gegner aus den Straßenkämpfen und Redeschlachten der Weimarer Republik zur Abschreckung inhaftierten. Nicht selten kamen Täter und Opfer aus dem gleichen Milieu oder waren Nachbarn bzw. Familienangehörige wie im KZ Oranienburg, wo dem Kommunisten Willi Ruf sein Vater als SA-Aufseher gegenüber stand. In Oranienburg, dem ersten Konzentrationslager in Preußen, wurden bis zur Entmachtung der SA im »Röhm-Putsch« und Auflösung des Lagers im Juli 1934 durch die SS insgesamt etwa 3.000 Häftlinge aus Berlin, Oranienburg und Umgebung eingeliefert, gedemütigt und misshandelt. Mindestens 16 Inhaftierte kamen ums Leben, unter ihnen der Schriftsteller Erich Mühsam.
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http://www.stiftung-bg.de/gums/de/ausstellungen/dauer/neues/neues_m1.htm
Bild: © Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen / Foto: Volker Kreidler