Im Gefolge der SS – Aufseherinnen des Frauen-KZ Ravensbrück
In den Jahren 1939 bis 1945 wurden etwa 3340 vorwiegend junge Frauen für den Dienst als Aufseherin im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück ausgebildet. Sie bewarben sich freiwillig beziehungsweise wurden von den Arbeitsämtern dienstverpflichtet. Diese Frauen waren in der Regel gut in die deutsche »Volksgemeinschaft« integriert. Sie lebten in einer Gesellschaft, die die Ausgrenzung und Verfolgung von »rassisch unerwünschten« oder »gemeinschaftsfremden« Menschen befürwortete.
Die Ausstellung nimmt vier Themen näher in den Blick: Die Herkunft dieser Frauen, die Gewaltverhältnisse im Lager, die Karrieremöglichkeiten der Aufseherinnen und schließlich die Strafprozesse, die nach 1945 gegen eine geringe Zahl von ihnen geführt wurden. Anhand von Privatfotografien und Häftlingszeichnungen, Texten und Filmen sowie Audio- und Videointerviews werden die Selbstwahrnehmung der Aufseherinnen und die Erinnerungen ehemaliger Häftlinge miteinander konfrontiert. Nicht zuletzt wird auch die Faszinationskraft der Figur der »SS-Aufseherin« in der Populärkultur zur Diskussion gestellt.
Teil der historischen Ausstellung sind fünf temporäre künstlerische Interventionen. Die Sound- und Videoarbeiten, Text- und Bildinstallationen kreieren neue Zusammenstellungen von Fakten und Fiktionen und stellen so die Frage nach den Möglichkeiten medialer Darstellung historischer Ereignisse.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.orte-der-erinnerung.de/institutionen/einrichtungen
https://www.ravensbrueck-sbg.de/