„Warum schweigt die Welt?!“ Häftlinge im Berliner Konzentrationslager Columbia-Haus 1933 bis 1936
22. Mai bis 4. Juli 2024
Vor 90 Jahren, im Juli 1934, wurde in Berlin das ehemalige Militärstrafgefängnis am Tempelhofer Feld in das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager integriert. Dieses Lager, in dem bis 1936 mehr als 8.000 Männer inhaftiert waren, geriet über Jahrzehnte in Vergessenheit.
Erst mit der Diskussion um das Gelände des ehemaligen Tempelhofer Flughafens erhielt das Columbia-Haus wieder mehr Aufmerksamkeit. Der Wettbewerb „Temporärer Erinnerungsort KZ Columbiahaus“ entschied sich 2020 für einen fast 42 Meter langen Schriftzug „Nicht mehr zu sehen“, der noch in diesem Jahr realisiert werden soll.
Die von Karoline Georg, Kurt Schilde und Johannes Tuchel kuratierte Ausstellung beschreibt das Konzentrationslager Columbia-Haus als zentrales Instrument der frühen politischen Verfolgung in Berlin, das zum Ausbildungszentrum für viele spätere KZ-Kommandanten wurde. Hier wurde von Frühjahr 1933 bis November 1936 Terror gegen Kommunisten, Sozialdemo kraten, Gewerkschafter, Juden, Geistliche, Andersdenkende und Homosexuelle ausgeübt.
Die Ausstellung zeigt exemplarisch Lebensgeschichten von Häftlingen und will das Columbia -Haus so im Gesamtkontext des nationalsozialistischen Terrors in Berlin sichtbar machen.
Die Ausstellung wird vom in der Sonderausstellungsfläche der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Erste Etage, gezeigt.