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Buchpräsentation
Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration
20. Juni 2023 , 19.00
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In seinem Buch Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration (2021) erzählt Stephan Malinowski die Geschichte der Entstehung der Kollaboration zwischen verschiedenen Teilen und Milieus der republikfeindlichen Rechten aus der Perspektive der Familie Hohenzollern. Bis zu ihrem Sturz im November 1918 gehörte sie zu den mächtigsten Familien Europas. Der Autor spannt den Bogen über drei Generationen, von 1918 bis in die Gegenwart. Er beleuchtet das Agieren der politisch relevanten Mitglieder der Familie innerhalb des republikfeindlichen Milieus, ihr Verhältnis zur NS-Bewegung, ihre Arrangements mit dem NS-Staat und ihre Versuche seit 1945, der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit eine eigene Version ihrer Geschichte zu erzählen. Im Podiumsgespräch wird auch erörtert, warum die Debatte um die Entschädigungsforderungen der Hohenzollern in den letzten Jahren so viel öffentliche Beteiligung hervorgerufen hat.
Stephan Malinowski unterrichtet europäische Geschichte an der University of Edinburgh. Sein Buch Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat (2003, 3. durchges. Aufl. 2022) wurde mit dem Hans-Rosenberg-Preis ausgezeichnet. Sein „Gutachten zum politischen Verhalten des ehemaligen Kronprinzen (Wilhelm Prinz von Preußen, 1882–1951)“, das er 2014 im Auftrag des Landes Brandenburg erstellte, spielte in der Diskussion um die von den Hohenzollern geltend gemachten Restitutionsansprüche eine wichtige Rolle. Für seine Monographie Die Hohenzollern und die Nazis erhielt Malinowski den Deutschen Sachbuchpreis 2022.
Marcus Funck ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg