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Podiumsdiskussion
»›Russenjahre‹ und Holocaust im Widerstreit«. Podiumsdiskussion zur Erinnerungskultur in Litauen
12. Juni 2019 , 18.00
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Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und die Botschaft der Republik Litauen laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Podiumsdiskussion am Mittwoch, den 12. Juni, um 18 Uhr ein.
Litauen, das seine Unabhängigkeit vom Russischen Reich 1918 erlangt, wird als Folge des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 im Sommer 1940 von der Sowjetunion besetzt. Während des folgenden »Russenjahres« terrorisiert der NKWD die litauische Bevölkerung, im Juni 1941 – kurz vor dem Einmarsch der Wehrmacht – werden mehr als 20.000 katholische und jüdische Litauer nach Sibirien verschleppt. Während der deutschen Besatzung erschießen SS-Einheiten und litauische Kollaborateure etwa 200.000 Juden. Nach der Eroberung durch die Rote Armee 1944 wird das Land erneut zwangsweise der Sowjetunion eingegliedert, bis es 1990/91 seine Unabhängigkeit erkämpft. Die Erinnerung an das 20. Jahrhundert war in Litauen anfangs vor allem durch die Opferrolle während der zweifachen sowjetischen Herrschaft geprägt. Seit einigen Jahren rückt die Aufarbeitung der Mittäterschaft von litauischen Helfershelfern zwischen 1941 und 1944 immer stärker in das Zentrum historischer Untersuchungen und gesellschaftlicher Debatten. Bereits 1995 sprach Staatspräsident Algirdas Brazauskas vor der Knesset eine offizielle Entschuldigung an das jüdische Volk wegen der Beteiligung von litauischen Kollaborateuren am Holocaust aus.
Begrüßung:
S. E. Darius Jonas Semaška, Botschafter der Republik Litauen
Grußwort:
Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum (2019)
Einführung:
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Podium:
PD Dr. Nerijus Šepetys, Historiker, Historische Fakultät an der Universität Vilnius
Prof. Dr. Joachim Tauber, Historiker, Fakultät für Geisteswissenschaften / Geschichte an der Universität Hamburg, Direktor des Nordost-Instituts − Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN) in Lüneburg, Mitglied der Internationalen Kommission zur Erforschung der nationalsozialistischen und sowjetischen Verbrechen in Litauen beim Präsidenten der Republik Litauen
Moderation:
Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, Historikerin, außerplanmäßige Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit Oktober 2009 stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Instituts Warschau
Kontaktdaten
Anmeldung bitte bis zum 7. Juni 2019: staendigekonferenz@orte-der-erinnerung.de
Tel.: +49(0)30 – 26 39 43 – 38, Fax: Tel.: +49(0)30 – 26 39 43 – 20
Nach der Veranstaltung gibt es einen kleinen Empfang.
Einladungskarte_Erinnerungskultur_in_Litauen_StaeKo_12Juni2019