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Symposium
Flüchtlingskrise 1938 und heute? Zur Aktualität der Internationalen Flüchtlingskonferenz von Évian 1938
20. September 2018 , 09.30 - 18.30
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Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung »Geschlossene Grenzen. Die internationale Flüchtlingskonferenz von Évian 1938« laden die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin Sie herzlich zu einem internationalen wissenschaftlichen Symposium ein:
Flüchtlingskrise 1938 und heute?
Zur Aktualität der Internationalen Flüchtlingskonferenz von Évian 1938
Vom 6. bis 15. Juli 1938 trafen sich Vertreter von 32 Staaten im mondänen Badeort Évian-les-Bains am französischen Ufer des Genfer Sees. Anlass war eine von US-Präsident Roosevelt einberufene Konferenz zur Flüchtlingskrise in Europa, die durch die Vertreibung der Juden aus dem Deutschen Reich und dem gerade »angeschlossenen« Österreich durch das NS-Regime ausgelöst worden war. Die Konferenzteilnehmer lehnten die Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge mit unterschiedlichen Begründungen ab. Zudem vermieden sie es, das NS-Regime als Verantwortlichen der Flüchtlingskrise und die Juden als deren Hauptbetroffene zu benennen. Damit wurde die Konferenz von Évian zu einem Symbol dafür, wie die dringend auf Zuflucht angewiesenen verfolgten Juden von der internationalen Staatengemeinschaft weitgehend im Stich gelassen wurden.
Die von einem Team unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Winfried Meyer kuratierte Ausstellung erinnert an die Voraussetzungen, den Verlauf und die Folgen der Konferenz. Ein besonderes Schlaglicht wird auf die teilnehmenden Staaten und die Delegationen geworfen.
Das Symposium beschäftigt sich mit der Aktualität der Konferenz von Évian und wirft einen Blick auf deren internationale Dimension sowie auf Bedeutung und Auswirkungen der Konferenz.
PROGRAMM
9.30-9.45: Begrüßung
Stefanie Schüler-Springorum und Johannes Tuchel, Berlin
9.45-12.45: Panel I (Moderation: Miriam Rürup, Hamburg)
– »The Americas« and the Évian conference (Marion Kaplan, New York)
– Learning the Lessons of Évian: The Dominions and the Commonwealth, Then and Now (Paul Bartrop, Fort Myers)
– Jerusalem und Évian (Irene Aue-Ben-David, Jerusalem)
– »Mission Bestseller« – Hans Habes Roman »Die Mission« und das öffentliche Bild der Évian-Konferenz in Deutschland (Winfried Meyer, Berlin)
12.45- 14.00: Mittagspause
14.00-16.15: Panel II (Moderation: Isabel Enzenbach, Berlin)
– Jüdische Organisationen in Évian (Martin Jost, Leipzig)
– Auswirkungen der Évian-Konferenz auf die NS-Judenpolitik im Jahre 1938 (Wolf Gruner, Los Angeles)
– Die Bedeutung der Évian-Konferenz für die Traditionsbildung und Arbeit des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (Roland Bank, Berlin)
16.15-17.00: Kaffeepause
17.00- 18.30 Podiumsdiskussion (Moderation: Susanne Heim, Berlin)
Historischer Einzelfall oder warnendes geschichtliches Exempel? Zur Aktualität der Flüchtlingskonferenz von Évian
mit Stefanie Schüler-Springorum (Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin), Roland Bank (UNHCR Deutschland), Franziska Vilmar (Amnesty International Deutschland) und Kerstin Düsch (Kommissariat der Deutschen Bischöfe – Katholisches Büro in Berlin)
Das Symposium findet in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Saal 2B (zweite Etage) statt und ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung »Geschlossen Grenzen. Die internationale Flüchtlingskonferenz von Évian 1938«.
Wegen der begrenzten Platzzahl bitten wir Sie um Anmeldung bis zum 9. September 2018 per E-Mail: adina.stern@campus.tu-berlin.de oder Telefon: 0178-7132559.