Jan Emendörfer: Mein Vater Max Emendörfer im Nationalkomitee »Freies Deutschland«

Aus Anlass des 75. Jahrestages der Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« am 12. Juli 1943 in Krasnogorsk lädt die Gedenkstätte Deutscher Widerstand herzlich zu einem Vortrag ein:

Jan Emendörfer:
Mein Vater Max Emendörfer im Nationalkomitee »Freies Deutschland«

Der 1911 geborene Schuhmacher Max Emendörfer gehört seit 1931 der KPD an und übernimmt ehrenamtliche Funktionen in der KPD-Bezirksleitung Frankfurt/Main. Nach 1933 ist er im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv und wird im Dezember 1933 festgenommen. Im Oktober 1934 wird er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, nach der Verbüßung der Haftstrafe jedoch in »Schutzhaft« genommen. Als er 1937 aus dem KZ Sachsenhausen entlassen wird, will die Gestapo ihn zu Spitzeldiensten zwingen. Max Emendörfer meldet sich deshalb zur Wehrmacht.

Anfang 1942 desertiert er und läuft zur Roten Armee über. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft besucht er eine Antifaschule und wird Agitator und Frontbevollmächtigter. Im Juli 1943 gehört Max Emendörfer zu den Mitbegründern des Nationalkomitees »Freies Deutschland« und ist ab September 1943 Mitglied des Präsidiums. Mit Flugblättern, Zeitungsartikeln und in Rundfunksendungen ruft Max Emendörfer deutsche Soldaten zum Widerstand gegen Hitler auf.

Im August 1945 nimmt ihn die sowjetische Geheimpolizei in Berlin wegen angeblicher V-Mann-Tätigkeit für die Gestapo fest. Nach Internierungen in Hohenschönhausen und Sachsenhausen beginnt im Januar 1947 eine Odyssee durch Kriegsgefangenenlager in der Sowjetunion.

Jan Emendörfer ist Journalist und veröffentlichte 1997 unter dem Titel »Verfemt – Mein Vater Max Emendörfer« eine Biografie über seinen Vater. Von 2008 bis 2012 war er Chefredakteur der Ostsee-Zeitung in Rostock, seitdem ist er Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung.

Die Veranstaltung findet in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2B statt. Wegen der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung bis zum 8. Juli 2018 per E-Mail an veranstaltung@gdw-berlin.de oder Telefon unter (030) 26 99 50 00 gebeten.