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Lesung
Olga Benario – Luiz Carlos Prestes Die Unbeugsamen – Briefwechsel aus dem Gefängnis und KZ
7. Juli 2018 , 18.00 - 19.00
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Die deutsche Jüdin und Komintern-Agentin Olga Benario wurde Ende 1936, nachdem sie in Brasilien an einem misslungenen Aufstand beteiligt gewesen war, hochschwanger an das NS-Regime ausgeliefert. Während der Gestapo-Haft in Berlin gebar sie kurz darauf ihre Tochter Anita.
Olga Benario gehörte zu den ersten weiblichen Häftlingen, die im KZ Lichtenburg registriert wurden. Nach Auflösung des Konzentrationslagers wurde sie am 15. Mai 1939 in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überstellt und 1942, im Alter von 34 Jahren, in der Heil- und Pflegeanstalt Bernburg ermordet.
Ihr Lebensgefährte, der brasilianische Offizier Luiz Carlos Prestes, verbrachte die Jahre 1936 bis 1945 in Rio de Janeiro in Isolationshaft. In der Haftzeit entstand eine umfangreiche Korrespondenz, die trotz der großen Distanz und der Zensur aufrechterhalten werden konnte.
Der Vorgang Benario: Die Gestapo-Akte 1936 – 1942
Am 29. April 2015 fand im Museum der Streitkräfte in Moskau ein spektakulärer Eröffnungsakt statt. Anlass war die Online-Publikation von bisher nicht zugänglichen Akten des Deutschen Reiches aus russischen Archiven. Darunter ein umfängliches Dossier über Olga Benario.
Die Auswahl, die Robert Cohen aus mehr als 2000 Seiten in seinem Buch »Der Vorgang Benario« zusammengestellt hat, vermittelt Einblicke in das Wirken des Machtapparates der Gestapo, in den Ablauf von Verhören und das Schwanken zwischen Rechtsstaatlichkeit und Barbarei.
Die SchauspielerInnen Ute Kaiser, Gabriela Börschmann und Martin Molitor lesen aus dem überlieferten Briefwechsel, in dessen Mittelpunkt die Tochter Anita Leocádia Prestes steht und schaffen eine chronologische Verbindung dieses Dialoges mit Auszügen aus den 2015 veröffentlichten Trophäendokumenten.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Ort: Am Ufer des Schwedtsees, Gedenkstätte Ravensbrück