Die Beteiligung der Wehrmacht an Massenerschießungen von Juden
Dauer: nach Vereinbarung
Kosten: Entgelt für Erwachsene mit eigenem Einkommen 2 Euro, für alle anderen ist das Angebot kostenfrei
Zielgruppe: Sekundarstufe II, gymnasiale Oberstufe, Bundeswehrgruppen, Erwachsenengruppen
Anhand der militärischen Angriffe der Wehrmacht auf Polen, Serbien und die Sowjetunion von 1939 bis 1941, die der Auftakt zum Völkermord an den europäischen Juden waren, zeigt der Studientag, dass die Kriege die machtpolitische Voraussetzung für die „Neuordnung“ Europas schufen. Der „Russlandfeldzug“ wurde als „Weltanschauungskrieg“ gegen die Sowjetunion geführt, der Feind galt als „slawische Rasse“ von „Untermenschen“. Die Juden sollten als angebliche Träger des Bolschewismus „ausgerottet“ werden.
Aspekte (für Bundeswehrgruppen):
- die Gewaltherrschaft der Wehrmacht in Polen und der Terror gegen die Zivilbevölkerung
- der Besatzungsterror der Wehrmacht in Serbien
- der Mord an den Juden in den besetzten sowjetischen Gebieten und die Rolle der Wehrmacht in diesem Mordprozess
- sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft
- Handlungsspielräume unter deutscher Besatzung
- Auseinandersetzung mit individuellen und kollektiven Handlungsmustern in Extremsituationen
- Umgang mit der Frage nach den Grenzen von Befehl und Gehorsam
- Auseinandersetzung mit den Ursachen der Beteiligung der Wehrmacht an Verbrechen
- Veränderungen des Traditionsverständnisses und heutiges Berufsbild des deutschenSoldaten
Aspekte (für Schülergruppen):
- der Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion
- die Ermordung der sowjetischen Juden
- Partisanen und Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht
- Handlungsspielräume von Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht in Osteuropa
- Völkerrecht und Krieg
Methodische Elemente:
- Führung durch die ständige Ausstellung mit dem Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg
- Erläuterungen zur Befehlsstruktur des Mordprozesses
- Analyse von Tondokumente zu Hitlers „Prophezeiungen“ zur Judenvernichtung
- Analyse der Geheimreden Himmlers zur Ermordung der europäischen Juden
- Diskussion zum Film „Verbrechen der Wehrmacht“
- Textarbeit in Gruppen anhand von Dokumenten und Zeitzeugenberichten
- Analyse von Feldpostbriefen deutscher und russischer Soldaten
- Präsentation der Gruppenarbeit und Diskussion überdie heutige Bedeutung von Befehl und Gehorsam
Der Studientag kann bei entsprechender Wahl des Arbeitsmaterials und geeigneten Arbeitsformen sowohl mit Soldaten und Offizieren der Bundeswehr als auch mit Gruppen der Sekundarstufe II durchgeführt werden.
http://www.ghwk.de/fileadmin/user_upload/pdf-wannsee/bildung/wehrmacht.pdf