Der »Alltag« der Häftlinge im KZ Sachsenhausen 1936-1945
In der Baracke 39 thematisiert die vorwiegend medial gestaltete Ausstellung das tägliche Erleben der Häftlinge des KZ Sachsenhausen. Zwanzig exemplarisch ausgewählte KZ-Häftlinge berichten über ihre individuellen Erfahrungen, über »Wege nach Sachsenhausen«, »die Häftlingsgesellschaft«, »Arbeit«, »Raum und Zeit«, »Gewalt, Sterben und Tod« sowie über das »Leben mit der Erinnerung«.
Der KZ-Alltag der Häftlinge, der trotz aller durch die SS bis in kleinste Details bestimmten Routine eher einem permanenten Ausnahmezustand entsprach, kann nur von den Häftlingen selbst geschildert werden, er ist notwendigerweise immer subjektiv. Jegliche Bilder aus der Perspektive der Täter verharmlosen oder beschönigen die alltägliche Realität von totaler Herrschaft, elenden Lebensbedingungen sowie der willkürlichen oder geplanten Terrorisierung der Häftlinge durch Misshandlungen und Mord. Die Ausstellung stützt sich aus diesem Grund ausschließlich auf die Erinnerungen von ehemaligen Häftlingen. 20 repräsentativ ausgewählte Häftlinge, die die ganze politische, soziale, religiöse, ethnische und nationale Unterschiedlichkeit und Bandbreite der »Häftlingsgesellschaft« in Sachsenhausen wiederspiegeln, erzählen daher ihren persönlichen KZ-Alltag aus dem Blickwinkel ihrer jeweils unterschiedlichen Erfahrungen. Ausgewählte, relativ kurze Ausschnitte aus Interviews mit den Zeitzeugen oder den Angehörigen sind mittels Kopfhörer oder offenen Lautsprechern anzuhören. Die zu den insgesamt 120 Erzählungen dazu gehörigen, in den Vitrinen präsentierten Gegenstände veranschaulichen die mündlichen Berichte der Häftlinge und lassen so manche mündlich erzählte Geschichte aus dem KZ-Alltag konkret werden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.orte-der-erinnerung.de/institutionen/einrichtungen
http://www.stiftung-bg.de/gums/de/ausstellungen/dauer/baracke/baracke39_fs.htm
Bild: © Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen